Samstag, 3. März 2012

Gestern

war ich das Erste Mal seit 4 Tagen wieder draussen, unter Menschen. Genauergesagt, ein paar Straßen weiter in meiner alten WG, die Freitagabend immer jammt, und irgendetwas Leckeres aufkocht.
Dabei gehört es zur guten, alten Tradition, daß je besser das Essen ist, der Koch umso vehementer beleidigt wird. Was bedeutet, daß das Gekochte vom Schwede natürlich immer HOCH gelobt wird. Neuankömmlinge müssen im Vorfeld aufgeklärt werden, da sie sonst die Welt nicht mehr verstehen würden. Gestern gab es also einen richtig ekligen Eintopf aus roten Linsen, der so richtig fade und matschig war, denn wer braucht schon diese Prise Zimt und Kardamom, und cremige Kokosmilch, und dazwischen zart-süsse knurpselige Maiskörner? Besonders öde langweilg wurde das Aroma durch die Prise Chilli der Marke "Ultra-Brutal-Hot", und ich bin mir sicher, daß nur aus reiner Freundlichkeit gehustet und geröchelt wurde. Auch die begleitenden Tischgespräche waren, wie gewohnt inspirierend, und drifteten zu meinem Glück nur kurz in kontraappetitliche Ecken ab. Dafür wurde die geniale Idee eines sehr praktischen Aschenbechers geboren, der an ein kleines schwarzes Loch angeschlossen ist. Natürlich muss man da seeehr genau an der Feinabstimmung arbeiten...
Es ist herrlich, mit Leuten zu lachen, die genauso so einen bescheuerten Humor haben wie ich.

Es hat mir wirklich gutgetan nach dieser Klausur, die mir wie eine Ewigkeit vorkam, ein bißchen bei so lieben und lustigen Menschen zu sitzen, und ganz erstaunlich war für mich die Feststellung, daß sich beim Üben des einen Instruments auch neue Impulse für andere Instrumente ergeben. So saß ich gestern, mit vielen kleinen Pausen eingeschoben, in denen heftig rumgekichert wurde, mal wieder am Schlagzeug. Da sitze ich so alle 2 Monate, und seltsamerweise kann ich, obwohl ich so selten spiele, jedesmal ein ganz klein wenig besser spielen, und gestern im Zusammenspiel mit den lieben Knödeln da hat es mal wieder richtig gegroovt.
Nach 2 Stunden wankte ich dann ziemlich ausgepowert, aber auch beseelt wieder nach Hause, und schlief einen heilenden Schlaf.

Das Fieber ist jetzt zum Glück weg, was ich daran merke, daß ich wieder friere, wenn es kalt ist, und ich fühle mich so langsam wieder gesundet. Dieses Wochenende werde ich mich noch schön hegen und pflegen, denn für die nächste Woche brauche ich meine ganze Kraft.

Euch Allen ein wunderbares Wochenende!

:-)
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Kinkerlitzch3n - 2012/03/04 14:47

Muss schön sein, mit der alten Truppe!
Ich seh bei diesen Erzählungen immer die WG aus "Zusammen ist man weniger allein" (allerdings meine inneren Bilder zum Buch, nicht aus dem Film) vor mir.

lg Kinker

momoseven - 2012/03/04 15:34

Ja, obwohl es, als ich dort war, nicht wirlich leicht war. In einer Männer- und Musiker-WG zu leben, kann auch sehr anstrengend sein.
Umso mehr freue ich mich, daß ich mich jetzt wieder darauf freue, sie zu besuchen und sie sich freuen, mich zu sehen.
Dir auch liebe Grüße!
:-)
Kinkerlitzch3n - 2012/03/04 16:24

Ich glaub, mit Frauen ist es noch viel mühsamer. Männer sind doch oft pragmatischer, da kommt nicht so viel Zank und Streit auf.
momoseven - 2012/03/04 16:40

Also ich habe in allen möglichen WG-Formen gelebt, und meine Erfahrung mit Frauen war eigentlich die Beste von allen. Klar, Zank gab es schon mal, aber auch sehr viel Spaß, und ein echtes Gefühl des Aufgehobenseins.
Kinkerlitzch3n - 2012/03/04 16:58

Ich muß zugeben, nur einmal in einer WG gewohnt zu haben.
Da waren aber definitiv mehr Probleme mit Frauen.

Ich lege hier eigentlich mehr meine Erfahrungen aus der Arbeitswelt aufs Zusammenleben um.

Ich würd gern in einer WG mit viel Freiräumen leben. Hab da so eine romantische Vorstellung von einem alten Bauernhaus, wo zwei Familien getrennte Wohnungen haben, aber z.B.: in einer zusätzlichen Gemeinschaftsküche oder eben im Hof zusammensitzen können.
momoseven - 2012/03/04 17:25

Ja, so etwas würde mir auch gefallen. Sogar im größeren Stil (wie wär´s mit einem Schloss?). Habe mal sowas gesehen, bei einem Kunst-Zirkus, der sich in einem Riesenschloß eingenistet hatte, und im Winter dort residierte und probte. Jeder hatte seinen eigenen Bereich, z.T. mit eigener kleiner Küche und Bad, aber es gab auch eine Riesenküche, ein gemeinsames Wohnzimmer, Große Proberäume, Garten, etc.
Kinkerlitzch3n - 2012/03/05 08:02

Und die Kinder (sowie Katz und Hund) laufen ein- und aus, sitzen mal hier, mal da am Tisch und schnabulieren mit.
Doch ist die Tür zu, bleibt sie das auch.

Ein schöner Traum ...

Ein Gegensatz zu der Gemeinschaft:
Eine befreundete Familie hatte unter dem Dach einen "Ich-für-mich"-Raum, wo man sich zurückziehen konnte, wenn es nötig war.
Fand ich eine sehr schöne Idee, in den meisten Wohnungen ist es aber zu beengt dazu. Da bleibt dann nur Schlafzimmer oder Badewanne, um sich abzugrenzen ...
momoseven - 2012/03/06 00:00

Uuuh! Könnte ich mir ohne einen Freiraum nicht vorstellen.
Ich lebe schon so lange allein, oder eben mit genug Platz für Rückzug, was anderes würde mich auf die Dauer verrückt machen.
Ist aber auch eine Gewohnheitssache.

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