Nach monatelangem Hin-und Her Überlegen habe ich mich gestern endlich entschieden, und bin eine neue Beziehung eingegangen, die, da bin ich sicher, bis ans Ende meiner Tage anhalten wird.
Es war eine wirklich schwierige Sache, und zuletzt habe ich dann doch alles gegeben, damit er an meine Seite kommt. Sozusagen mein letztes Hemd.
Nun ist er bei mir.
Wenn ich ihn in meinen Armen halte, fühle ich mich einfach glücklich. Ich bin nun voll und ganz bereit, mich wirklich auf ihn einzulassen, jeden Tag ganz viel und intensiv mit ihm zusammenzusein, und für ihn auf vieles zu verzichten.
Er ist wunderschön. Er hat eine unglaubliche Stimme. Er ist männlich und kraftvoll, kann aber auch sehr weiblich und zart sein.
Er ist blau.
Er ist mein neues Akkordeon!!!

YEAH!!!

Ich hatte ja zum diesjährigen Rund-Jübelchen einen Wunsch frei. Zuerst sollte es eigentlich eine Kamera werden, aber nachdem mich Eugene mit dem Akkordeon-Virus infiziert hatte, und mein Akkordeon-Lehrer ziemlich positiv über meine Lernfähigkeit gesprochen hatte, entstand nach und nach die Idee, der Wunsch, der Drang, mein Potential in dieser Richtung wirklich auszuloten.
Entscheidend war, daß es mich immer glücklicher gemacht hat, je mehr ich gespielt habe, und daß ich das, bei mir eher selten auftretende Phänomen des Ehrgeizes erfahren durfte.

Lange war ich auf der Suche nach einem geeigneten Instrument.
Es soll hier nicht der Eindruck entstehen, daß das mir von Eugene überlassene Instrument nicht gut genug ist, allerdings merkte ich ziemlich bald, daß mir definitiv Tasten fehlen, um all das spielen zu können, was ich gerne spielen würde.

Mit der wirklich engagierten Beratung meines Lehrers fand ich dann dieses obergeile Instrument, das selbst mein Laienohr verzückte, und das sich mir förmlich in die Arme warf, und unter Dreingabe einer güldenen Erbgabe einer lange verstorbenen Tante, und dem liebevollen O.K. der besten aller Liebsten, und ganz toller Rumchauffiererei meines Lehrers, der mich zappelndes Bündel von A nach B und von B nach A kutschierte, war es dann am End eine Sache von 2 Stunden, alles in die Wege zu leiten, um mein neues Instrument nach Hause zu bringen.

Das war gestern, und seitdem haben wir bereits 4 Stunden geprobt, denn wir haben am Samstag einen Auftritt bei einem sehr schönen Event der befreundeten Musikschule.
Und ich muss sagen, nach einer kurzen Eingewöhnungzeit mit schmerzendem Rücken, weil komplett neuer Spielhaltung, und einer noch sehr großen Orientierungslosigkeit ob der 72 Basstasten, fühlt es sich bereits wie ein Einrasten an, wenn ich mir das Teil umschnalle.







Nun, mit so einem tollen Instrument führt für mich kein Weg mehr dran vorbei: Ich werde eine Akkordeonspielerin werden.

Letzten Endes habe ich mit dem Herzen entschieden, und das Universum hat dem zugestimmt.
Und ich bin der Impulsgeberin zu tiefstem Dank verpflichtet, denn sie hat das angeleiert, daß aus einer Neigung eine Leidenschaft werden konnte, die mir soviel schenkt, daß ich es kaum ausdrücken kann.

Warum es ein ER ist, kann ich nicht sagen, es fühlt sich einfach so an. Ich kenne das von den Trommeln, da gibt es auch Männliche und Weibliche. Meine Djembé ist z.B. weiblich.
Ein Name wird mir irgendwann noch einfallen.

Das wollte ich mal erzählt haben.

:-)))))))