Dienstag, 12. Oktober 2010

Mäuserettungsdienst

Eigentlich kam ich heute sowas von schlagkaputt aus der Stadt und von einer ziemlich aufwühlenden Therapiesitzung, und wollte eigentlich nur kurz bei Sabinchen vorbei, um sie zu bitten, noch mit dem Hund zu gehen, doch ich wurde ganz aufgeregt empfangen, denn in der Hausmausefalle (das Haus ist ein alter Bauernhof, einer der Ältesten am Ort) da hatte sich eine gerade gebärende Maus gefangen, 3 nackige, winzige Mäuschen lebten, und saugten Mausemilch, aber eines war schon tot und diente der wahrscheinlich ausgehungerten Mutter als Nahrung. Da die Frauen des Hauses alle zwar extrem tierlieb sind, aber eine panische Angst vor Mäusen haben (was ich nicht verstehen kann), habe ich kurzerhand meine gelbe Limo als Mäuserettungsmobil umfunktioniert, die von mir überzeugte und dann doch mutige Sabs hielt den Käfig, und bepackt mit Kaninchenstreu und Futter vom neuen Hauskaninchen, von dem ich bald berichten werde, fuhren wir auf´s Feld, bauten im tiefen Gras ein Nest und kippten die ganze Mäuseschar hinein, woraufhin die Mutter natürlich erstmal stiften ging.
Mehr konnten wir nicht tun, aber so hat sie vielleicht eine Chance.
Ich konnte Sabinchen ansehen, daß sie sehr froh darüber war, das wir das gemacht haben, und ich war es auch.
Also langweilig ist mein Leben zur Zeit wirklich nicht!
:-)))
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Nachtgezwitscher - 2010/10/12 19:36

Ach je!

momoseven - 2010/10/12 19:37

Ich hab´s lieber nicht fotografiert, denn es war kein so schöner Anblick...
_Zeo_ - 2010/10/12 20:06

Das mit dem nicht so schönen Anblick glaub ich gleich. Das arme Mama-Mäuschen :-/ hoffentlich überlebt sie.

momoseven - 2010/10/12 21:58

Wir hoffen, daß sie ins gemachte Nestchen zurückkommt, oder ihre Kleinen irgendwohin schafft, wo sie sich sicher fühlt. Futter haben wir ganz viel dazu gelegt, also kann sie wenigstens wieder zu Kräften kommen (und muß nicht an ihrer eigenen Brut nagen...)
Ich konnte Sabs davon überzeugen, nicht noch mal hinzugehen und nachzusehen, denn das hätte die Mama nur wieder erschreckt. Ich hoffe aber, sie sind sicher vor Hunden, die laufen da halt überall rum.
_Zeo_ - 2010/10/12 22:41

Euch gebührt Ehre und Dank für die Rettung.
Wenn es letztendlich nicht funktionieren sollte... ihr habt alles in eurer Macht stehende getan :-)
momoseven - 2010/10/12 22:52

Ganz sicher werden wir nicht jede Maus retten können, und ich kann schon verstehen, daß sie im Haus echt unangenehm sind (hatte in meiner Finca auch welche, und eine habe ich beim Versuch, sie einzusammeln, leider aus Versehen zerdrückt), aber ich denke, es ist eine Haltung, und eine Denkweise, es zumindest auf diese Art und Weise zu versuchen, die vermittelnswert ist. Eine Art Verantwortung. Nicht Bestrafung (die machen das ja nicht mit Absicht, uns Menschen zu ärgern), sondern sich irgendwie auch kümmern. Wenn man das bei Mäusen tut, dann tut man das auch bei anderen Lebewesen.
_Zeo_ - 2010/10/13 03:43

Nee, jede Maus werdet ihr sicherlich nicht retten können!

Ich verstehs ja auch, das sie Schaden anrichten können, aber wie Du schon schreibst: Sie tun es auch nur zu ihrem Überleben und nicht in böser Absicht...

Wenn man einen Hamster aka mäuseähnliches Nagetier als Haustier hat und den zufällig noch lieb hat fällt einem das Verständnis irgendwie eben doppelt so schwer :-( und wenn man dran denkt dass irgendwelche Vögel versehentlich ihre Körperteile dort verlieren oder die Nachbarskatz dank der Mausefalle ne kaputte Pfote oder Nase hat find ichs halt extrem unlustig :-(

Jedenfalls hab ich alle beiden von mir gefundenen Fallen ausgelöst und mehrfach betont wie daneben ich das finde. Ich befürchte, dass ich nicht mehr tun kann, so weh es mir auch tut :-(
schreiben wie atmen - 2010/10/12 22:09

erinnert mich sehr

an den Aufstand der sensiblen Kinderseelen in unserem Hause, als Mäuse aus den Lebensmittelkellern vertrieben werden mussten. Genickbruchfallen kamen sowas von garnicht in Frage! Also Lebendfallen um die Delinquenten dann in den Wald zu fahren, wo sie ein Survivaltrainihng für verfettete Hausmäuse absolvieren sollten. Die Quintessenz war eine offenbar an Herzinfarkt verstorbene Hausmaus in der für sei absolut tödlichen Lebendfalle. Ab da wurden käsegespickte Genickbruchfallen an kindergeschützter Stelle aufgebaut und erledigten sehr erfolgreich und bis jetzt nachhaltig ihre Aufgabe.

momoseven - 2010/10/12 22:17

Sabs erzählte mir, daß der Großvater die in den Lebendfallen Gefangenen kurzerhand ertränkt, weil er (wahrscheinlich sehr richtig annimmt) daß die auf der gegenüberliegenden Wiese freigelassenen schnurstraks in die vertraute heimische Nahrungsquelle zurückkommen würden. Immerhin ergab die Aktion heute eine neue Lösungsmöglichkeit, die den Freigelassenen zumindest eine Chance gibt, und den Kinderseelen ein klein bißchen besseres und ein klein bißchen weniger machtloses Gefühl. Ob sie es wirklich überleben, die kleinen Tierchen, ist eine andere Frage...
Liebe Grüsse Dir!
:-)
rinpotsche - 2010/10/12 22:57

Gescheite Mäuse haben sich auf Dosen spezialisiert. Diejenigen, die in Fallen gehen, erliegen somit einer fast natürlichen Dezimierung. Bei Mäusen halt ich ja noch vor dem final cut die Finger dazwischen, weil's ja eh 'ne Farce ist, aber: je größer, desto toter. Schließlich sind Vorurteile ja nicht umsonst auf der Welt.

Hier: lebend gefangener Marder, mühe -und ohwiesüßvoll ein paar km in die Frische gefahren, war direktement versessen auf der Idee, mir scharmützelnd zu zwohundertzwanzig Öre einen Rachebiss zuzufügen.
momoseven - 2010/10/12 23:06

Kuscheltierchen sind sie alle nicht. Danachfolgendes Gespräch mit dem Kind beinhaltete ziemlich genau das. Ratten, Frettchen und co. können Hauskuscheltiere sein, aber in echt sind auch sie wildes, zuweilen beissendes Getier. Deßhalb hat das Kind ja jetzt auch ein Kaninchen, und selbst das kann beissen....
rinpotsche - 2010/10/12 23:12

Vielleicht trifft uns die Ähnlichkeit mit ihnen, und es geht allein darum, die jeweiligen Fallen rechtzeitig zu erkennen.
momoseven - 2010/10/12 23:22

Als Mensch neige ich zur Vermenschlichung. Eine gefangene, und dann auch noch gebärende Maus zu sehen, mit ihrem winzigen, so schutzlosen Nachwuchs, löste einen mächtigen Instinkt in mir aus, der sicher aus der Vorstellung kommt, einem Lebewesen in solcher Not einfach helfen zu MÜSSEN, sei es ein Mensch- oder eine Maus.
Die Ähnlichkeit ist in dem Falle, die Schutz-und Machtlosigkeit eines gefangenen Tieres, und die eigene Möglichkeit, etwas dagegen zu tun. Weil man so ein Gefühl kennt, zu kennen glaubt. Zumindest so ein ähnliches. Eben diese Schutzlosigkeit, das Ausgeliefertsein. In dem man im Spiegel etwas dagegen tut, kann man das vielleicht danach auch besser bei sich selbst.
rinpotsche - 2010/10/13 00:22

In mir, soweit betroffen, löst das einen indifferenten Beschützerinstinkt meinerseits aus. Wenn die sich aus meinem unmittelbaren Lebensraum raushalten, dann kann ich Allmutter sein, und sämtliche Lebewesen mit überbordener Liebe umbringen. Verlangen sie aber meine unbedingte Liebe, so Gande ihnen Gott!
Vielleicht gehe ich mit mir selbst genauso gnadenlos ins Kontor, aber darin bin ich absolut lernresistent.
(jetzt muss ich nachdenken....:))
_Zeo_ - 2010/10/12 22:42

Hachja

irgendwie verstehe ich schon beide Seiten...
Mein sensibles Herz für Lebewesen blutet dennoch hin und wieder.

momoseven - 2010/10/12 22:57

Ich hatte allerdings in meinem Leben auch schon genug Katzen, und da sieht man natürlich die wahre Natur walten. Am Anfang war ich auch total entsetzt, und wollte alle Mäuse (und Vögelchen und Maulwürfe etc) vor den Klauen ALLER Katzen retten, aber inzwischen habe ich gelernt, daß ich mich da, wo wirklich Natur herrscht, nicht einfach so einmischen kann, nur weil ich es nicht ertragen will.
Da aber wo der Mensch sich schon eingemischt hat, kann man die Farbe, die Art und Weise manchmal zumindest noch ändern, und eben andere Wege beschreiten.

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