Momentaufnahme

Bin ziemlich aufgewühlt heute abend. Typisch für Hochsensible ist, daß sie auch bei Anhäufung von zuviel Positivem auszuflippen pflegen. Habe lange gebraucht, bis ich das kapiert hatte.
Es ist : überwältigt zu sein, im wahrsten Sinne des Wortes. Overwhelmed!
Rutschte heute abend trotz intensiven Arschgewackels auf der Wiese (soll gut für den Rücken sein...) noch immer recht schmerzgepeinigt auf meinem Sofa herum, auf der einen Seite das Lap-Top in Reichweite, um ja keine Email, keinen neuen Beitrag oder Kommentar zu verpassen (So sehr gefällt es mir bei Euch!!!), der Hund an meinen Beinen, vor mir die Glotze, ein Bericht über Päpste (sehr interessant!), und eine Kochshow (Appetitanregend), dann blieb ich in einer Serie stecken, die ich nie zuvor gesehen hatte, Eli Stone, gerade heute die letzten 2 Folgen, kitschig amerikanisch, gewiss, aber ein paar meiner Lieblingsschauspieler am Start, und im Laufe dieser 2 Stunden heulte ich zum ersten Mal seit langem wieder, der eine Typ, der sagte: "Hätte ich diese Krankheit nicht bekommen, hätte ich nie erfahren, wie schön das Leben ist, und wie wichtig es ist, es selbst bestimmen zu können, selbst den eigenen Tod." (Schluchz!)
Und wie tapfer die kranken Menschen waren, und wie liebevoll und besorgt die Gesunden. (Schluhuhuchzzzz!!!)
Das hat mich so richtig an meinen nicht vorhandenen Eiern gepackt irgendwie, und auch einfach all diese Gut-Menschen, so klischeehaft das alles rüberkommt, alle so hübsch und gepflegt, etc. und vor allem eben so gut, aber so etwas hat trotz allen Kitsches nie meinen Spott erregt, und zynisch bin ich sowieso nicht wirklich , so etwas zu sehen, erweckt in mir eigentlich immer eher den Wunsch, es möge real sein, und ich bin auch immer noch so naiv, daran zu glauben, daß so etwas möglich ist.
Ich muss dazu sagen, daß es im Haus derzeit etwas Ärger gibt, Alltagsgeschichten, nichts, was am echten Gefühl für die Menschen hier kratzt, und ich mich entschlossen habe, auszuziehen. Keine leichte, aber eine langfristig gesunde Entscheidung, wie ich glaube. Ich möchte am End lieber ein gerngesehener Gast, als eine störende Mitbewohnerin sein, und ich will eine eigene Küche. Jawohl!!!
Möchte mir eine Hochsensiblenadäquate Wohnung in einem der umliegenden Dörfer suchen, ruhiger, ländlicher, und auch ein bisschen privater, aber nahe meiner Familie und auch nahe einer meiner allerbesten, und ältesten Freundinnen, die auch hier in diesem Dorf wohnt.
Nun habe ich mich tatsächlich wieder ein bisschen beruhigt. Es geht mir tatsächlich insgesamt immer besser, ich habe von Minute zu Minute das Gefühl, daß das Leben zu mir zurückkehrt. Wenn es wirklich wahr sein sollte, dann habe ich noch nie so etwas Schönes erlebt.
Und in jedem Fall, auch ich habe das Gefühl, durch diese Krankheit unendlich bereichert worden zu sein, irre viel gelernt zu haben, und vor allem endlich selbst meine beste Freundin geworden zu sein.
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Lichtstreifen am Horizont

Irgendetwas ist anders. Und alles was anders ist, ist gut!

Mittlerweile bin ich wirklich vorsichtig geworden mit irgendwelchen Besserungsprognosen, zu oft bin ich auf die Tatsache reingefallen, daß auch Kranke einfach mal zwischendurch bessere Tage haben können, und dann war der Fall zurück noch tiefer und frustrierender. Auch jetzt will ich´s noch nicht wirklich beschreien, aber wenn man so genau seinen Körper zu beobachten gezwungen ist, und auch seiner Lage so überdrüssig wie ich, der merkt kleinste Änderungen im täglichen Programm.
Ich habe das seltsame Gefühl, daß die Heilung bei mir nicht im Körper, sondern zuerst in der Seele begonnen hat. Trotzdem ich mich noch immer nur unter starken Schmerzen bücken kann, und der Husten inzwischen langsam meine Bauchmuskulatur modelliert hat (was an sich positiv zu bewerten ist, wenn man dabei nicht immer fast ersticken würde), habe ich seit 2 Nächten seit langem mal wieder das Gefühl, tief schlafen zu können, und morgens wirklich gestärkt und ausgeruht aufzuwachen, und auch gerne aufzustehen. Ich habe angefangen, mit Appetit zu essen, und kriege wieder Lust, mir mal was Schönes zu kochen, was allerdings spätestens nach Betreten der Küche wieder verworfen wird.
Ich mag mich wieder im Spiegel angucken, und freu mich auf die Spatziergänge mit Hund. Ich beginne, Pläne zu machen, und es ist mir nicht mehr alles so egal, fühle mich nicht mehr so überfordert. Kann mich auch mal wieder angemessen ärgern, wenn mir was nicht passt, und verspüre Sehnsucht nach Gesellschaft, die Lebenslust kehrt wieder zurück, überhaupt viele brachliegende Gefühle melden sich wieder zur Stelle, und ich bin sehr erstaunt, wie reduziert , geradezu spartanisch mein Leben in der letzten Zeit war. Vielleicht ist es wirklich so, daß ich begonnen habe, aktiv bei meiner Genesung mitzuwirken, und vielleicht ist es mein Glaube und meine Zuversicht, die diesen Wandel erzeugt hat, aber meine Besserungsgefühle gehen auch einher mit den Prognosen meines Arztes, der mir versichert hat, daß es mir nach 3 Infusionen besser gehen wird. Vorgestern hatte ich meine 3.!
Muss echt mal dazusagen, daß ich noch nie von einem Arzt und seinen Mitarbeiterinnen so nett und fürsorglich behandelt worden bin, auch sowas trägt sicher nicht unwesentlich zu Verbesserungen bei. Was mir mal wieder meine These beweist, daß man mit Mitgefühl niemanden schwächt, sondern stärken kann, aber es muss ehrliches Mitgefühl sein, nicht irgendeine Taktik aus irgendwelchen Gründen, weil man glaubt, einen erziehen zu müssen, weil man zwar helfen will, aber irgendwie mit Gewalt, in den Arsch treten, und solche Sachen.
Es geht sogar so aufwärts mit mir, daß ich gar keine Lust mehr auf eine psychosomatische Kur hätte, keinen Bock habe, schon wieder ein Krankenhaus zu betreten, sondern lieber eine normale Aufbaukur hätte, wo man mich einfach mal schön bekocht, und ich jeden Tag schwimmen könnte, und Massagen bekomme, oder am Allerliebsten eine ayurvedische Entgiftungskur.
Ich bekomme wieder Lust, mal in Urlaub zu fahren, meine alten Freunde in Nürnberg zu besuchen, mal wieder nach Frankreich zu fahren.
Das sind alles richtig gute Zeichen für mich, und ich komme mir vor, als kehre ich aus der Wüste zurück in eine fruchtbare Landschaft.
Noch immer ist vor allem Geduld angesagt, nicht gleich wieder übertreiben, nicht gleich wieder alles gleichzeitig machen wollen, und mich dabei gnadenlos und bis zur Überreizung zu verzetteln, aber das ist ja sowieso immer das Lernziel für eine Hochsensible, und jetzt kommen die Examen, ob ich auch alles richtig gecheckt habe.
So, es lockt die Wiese, auch mein Hund findet das, und gerade kommt die Sonne raus, also raus, Schönheit trinken und Hundini entleeren!
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