Einkaufen anders
Heute bin ich zu meinem gewohnten Supermarkt gefahren, und habe mit meiner Lesebrille auf der Nase die Regale nach Laktose-Hefe-Gluten-Sorbitfreien Lebensmitteln durchforstet. Nach 8 Jahren spanischen Supermärkten, in denen Bioware auf den Dörfern noch absolute Mangelware ist, war ich fürbaß erstaunt, hier nun solche Sachen wie lactosefreie Milchprodukte, und Lactose -und Glutenfreies Knäckebrot zu finden. Die Durchforstung des Brüheregals ergab Null Treffer für Hefefreiheit, es ist unglaublich, wo Hefe überall drin ist, leider auch in dem besagten Knäckebrot. Ich fand schon einiges, was ich essen kann, aber man kann sagen, von dem gesamten Warenangebot blieben nach ersten Hochrechnungen vielleicht 5% (wenn man die ganzen Getränke nicht mitzählt). Frisches Obst und Gemüse, Fisch und Fleisch, und Reis, das ist so einigermassen mein neues Spektrum. Denn für diesen ganzen Spezial- Mist-Frei-Kram löhnt man fast das Doppelte, das heisst, man bezahlt auch noch dafür, wenn man den ganzen Chemiescheiss nicht mehr vertragen kann. Und dabei war ich noch nicht mal in einem Naturkostsupermarkt, der mir wahrscheinlich zwar einige Möglichkeiten mehr anbietet, die aber sicher ihren (hohen) Preis haben.
Das Ganze gibt mir schon viel zu denken. Daß sich in den Jahren meiner Abwesenheit das Angebot eines schlichten Supermarktes mit seinen 50 verschiedenen Wurstsorten, 30 Käsesorten, einem Meer von verschiedenen Brotsorten, Kartoffelbrei, Tütensuppen und Fertiggerichten um solch seltsame Dinge wie Bioware, lactosefreie Milch und glutenfreie Kost erweitert hat, lässt nur einen Schluss zu: Die Menschen vertragen das "normale" Essen immer weniger, die Nachfrage ist gestiegen. Wer würde schon freiwillig auf die gute Frischmilch, das wunderbare Brotangebot, die leckeren Käse verzichten, wenn er es nicht müsste? Das war doch früher nur diesen ungepflegten Birkenstockschuhträgern mit den langen Haaren und den selbstgestrickten Reineschafswollepullis vorbehalten, die man so gerne milde belächelte, wenn man sie aus kunterbunten Bioläden mit ihren Stofftaschen rauslatschen sah.
Mittlerweile ist das Wort "BIO" überall zu lesen, und Bioware füllt einen wesentlich grösseren Teil der Kühlschränke grundanständiger Bürger, als man es vermuten würde, und zwar nicht unbedingt aus dem edlen Grund, die Umwelt schonen zu wollen, sondern aus dem Zwang, irgendwas essen zu müssen, was einen nicht krank macht.
Und da diejenigen Konsumenten all die schönen, bunten
E 420er, und sonstige unaussprechlichen Chemiezutaten nicht mehr kaufen können, und somit nichts mehr an ihnen verdient ist, muss eine neue Industrie geschaffen werden, die dem übelkeitsgeplagten Nichtkäufer neue Schlemmeraltenativen bietet, damit sie ja nicht auf die Idee kommen, etwa umzudenken, und sich wieder an eine natürlichere Ernährungsweise mit industriell unverarbeiteten Lebensmitteln zu gewöhnen. Denn DAS wäre eine Katastrophe. Es ginge doch ganz und gar nicht, wenn die Menschen vernünftiger werden würden, und bereit wären, ihre Gesundheit VOR ihren Genuss zu stellen.
Irgendwo verdirbt mir alles gerade ziemlich den Appetit !
Das Ganze gibt mir schon viel zu denken. Daß sich in den Jahren meiner Abwesenheit das Angebot eines schlichten Supermarktes mit seinen 50 verschiedenen Wurstsorten, 30 Käsesorten, einem Meer von verschiedenen Brotsorten, Kartoffelbrei, Tütensuppen und Fertiggerichten um solch seltsame Dinge wie Bioware, lactosefreie Milch und glutenfreie Kost erweitert hat, lässt nur einen Schluss zu: Die Menschen vertragen das "normale" Essen immer weniger, die Nachfrage ist gestiegen. Wer würde schon freiwillig auf die gute Frischmilch, das wunderbare Brotangebot, die leckeren Käse verzichten, wenn er es nicht müsste? Das war doch früher nur diesen ungepflegten Birkenstockschuhträgern mit den langen Haaren und den selbstgestrickten Reineschafswollepullis vorbehalten, die man so gerne milde belächelte, wenn man sie aus kunterbunten Bioläden mit ihren Stofftaschen rauslatschen sah.
Mittlerweile ist das Wort "BIO" überall zu lesen, und Bioware füllt einen wesentlich grösseren Teil der Kühlschränke grundanständiger Bürger, als man es vermuten würde, und zwar nicht unbedingt aus dem edlen Grund, die Umwelt schonen zu wollen, sondern aus dem Zwang, irgendwas essen zu müssen, was einen nicht krank macht.
Und da diejenigen Konsumenten all die schönen, bunten
E 420er, und sonstige unaussprechlichen Chemiezutaten nicht mehr kaufen können, und somit nichts mehr an ihnen verdient ist, muss eine neue Industrie geschaffen werden, die dem übelkeitsgeplagten Nichtkäufer neue Schlemmeraltenativen bietet, damit sie ja nicht auf die Idee kommen, etwa umzudenken, und sich wieder an eine natürlichere Ernährungsweise mit industriell unverarbeiteten Lebensmitteln zu gewöhnen. Denn DAS wäre eine Katastrophe. Es ginge doch ganz und gar nicht, wenn die Menschen vernünftiger werden würden, und bereit wären, ihre Gesundheit VOR ihren Genuss zu stellen.
Irgendwo verdirbt mir alles gerade ziemlich den Appetit !
momoseven - 2008/11/17 17:41
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