Phantasiereise
Ich zünde den Kamin an, nachdem ich mir alle nötigen Untensilien bereitgelegt habe: Zeitungspapier, das ich jetzt zerknülle und in einen kleinen Haufen in die Mitte der Feuerstelle lege. Ich zerknackse die kleinen Äste und ordne sie auf dem Papierhaufen an, darauf ein paar dickere Äste. Ja, ich kann anzünden, bald werden alle kommen, und sie werden hungrig sein, und dann muss eine schöne Glut zum Grillen da sein. Ich zünde die Kerzen an, stelle Gläser, Teller und Besteck auf den Tisch, und Servietten in die Mitte. Die Stühle stehen schon im Kreis, heute werden mehr kommen. Noch ein bisschen Geschirr gespült, der Hund bellt, da kommt schon der Erste. Wie immer ist es Pedro. Wir begrüssen uns freudig mit Küssen. Er ist schwer beladen, ich helfe ihm, die Tüten voller Essen, Bierdosen und das Instrument ins Haus zu tragen, gleich in die Küche. Er reibt sich die Hände, Ah, wie gut tut das Feuer, es ist kalt draussen. Ich mache ihm ein Bier auf, während er die Trommel auspackt und lachend seinen Tag erzählt.
Brasky bellt. Oh, schön, es ist schon Seydou und Joan ist auch dabei, heute richtig pünktlich. Ich gehe ihnen wie immer entgegen, auch um sie zu küssen, und ihnen beim Reintragen der vielen Sachen zu helfen. Seydou hat frisches Lamm mitgebracht und Juan seine grosse Dun-Dun, das klingt immer am Besten, wenn er sie dabei hat. Pedro drinnen sitzt schon vor seiner Trommel, das Bier schon auf dem Tischchen in der Mitte, doch er steht wieder auf, um die Anderen zu begrüssen. Es gibt immer so viel zu erzählen, und zu fragen. Man sucht sich seinen Platz um das Tischchen, das Essen wird in die Küche geschafft, Biere aus dem Kühlschrank geholt. Da kommen schon die Nächsten, jeder hat etwas mitgebracht. Pedro ist ungeduldig, er will spielen, heute ist kein Unterricht, sondern Session, Jose kommt herein, packt sofort seine Trommel aus, die ersten Trommeltöne erklingen. Eine erste Runde beginnt. Seydou gibt den Sandangounou vor, ganz langsam. Trommeln und Stühle werden herumgerückt, Kissen untergeschoben, noch einen Schluck vom Glas, einen Zug an der Zigarette, und alle beginnen sich auf den Rhythmus einzuschwingen. Bald wiegen sich alle in einer gemeinsamen Energie und Aufmerksamkeit. Es kommen immer wieder neue an, die begrüsst werden, ohne das der Rhythmus unterbricht. Sachen werden in die Küche gebracht. Einige setzen sich sofort mit ihren Trommeln in die Runde, andere gehen in die Küche, man hört Weinkorken ploppen, und Salate werden ausgepackt. Jeder kennt sich aus in dieser Küche, das Feuer wird gerichtet, Füsse wippen im Takt, während man am Wein nippt, und sich begrüsst.
Der Rhythmus ist sehr schnell geworden, sauber, das klingt gut heute, der Groove ist schon da. Seydou führt uns in einer schönen, sauberen Schluss, und alle lachen fröhlich auf. Gleich noch eine Runde, los, wir wollen den Afro, der noch, aber ordentlich, und dann wird gegrillt. Schnell setzen sich noch weitere dazu, es wird schon ein bisschen eng, aber alle sind begierig zu spielen, und wir gleiten in den fröhlichen Takt, Seydou ist heute gut drauf, er hat Lust zu spielen, und bombardiert uns mit den irrwitzigsten Soli, während wir lachend versuchen, gemeinsam zu bleiben, Grimassen werden gezogen vor Anstrengung. In der Küche beginnen die ersten, sich zur Musik zu bewegen, hüpfen auf-und ab, während sie den Salat und das Brot schneiden. Unser Spiel endet schliesslich, huh, 20 Minuten Full-Power, gutes Aufwärmen. Alle streben in die Küche. Das Lamm wird ausgepackt, die Glut zurechtgerückt, geraucht, getrunken, Jose sitzt schon wieder an der Trommel, Leute laufen rein und raus, Hunde ihnen hinterher, Pedro legt seine neueste CD auf.
Das frische Lamm ist köstlich. Es wird auf grosse Teller gelegt, und jeder pickt sich etwas heraus, gabelt sich den Salat, beisst ins frische Baguette, nimmt einen Schluck vom Glas. Es wird lange gegessen, geplaudert und zur Musik gewippt, doch nach und nach kehren alle zu ihren Plätzen zurück, und dann geht es richtig los, viele Runden, der Klang ist kilometerweit zu hören, das ganze Haus ist unter einer Glocke von wiegendem Klang, erfüllt mit lachenden, tanzenden Menschen.
Mehrere Stunden geht das noch so, bis sich nach und nach die Gäste verabschieden. Die letzten sitzen in der Küche vorm Kamin, der eine hat eine Gitarre gegriffen, der andere ein Didgeridoo, und Joan zieht seine Flöte aus der Tasche, jemand beginnt zu summen, und eine Weile summen alle.
Der Morgen graut, alle sind müde, es gibt Gästelager, alle legen sich erschöpft, aber beglückt nieder und dann kehrt Stille ein.
So in etwa verliefen in den letzten Jahren sehr viele Freitag-oder
Samstagabende und -nächte bei mir zu Hause auf der Finca. Manchmal waren bis zu 20 Leute da, im Sommer, wenn man draussen sein konnte, waren es manchmal 40 oder 50, vor allem, wenn jemand Geburtstag hatte. Es kamen immer neue Leute hinzu, auch viele, die nicht trommelten, aber gerne tanzten. Viele haben nach einem solchen Abend mit dem Trommeln begonnen.
Ich spielte in meinen besten Zeiten an solchen Abenden manchmal bis zu 6 Stunden, in den Pausen tanzte ich meistens, und griff schon auch mal zur Gitarre und sang.
Ich war danach zwar erschöpft, aber auch regeneriert und angefüllt mit neuer, guter Energie.
Das fehlt mir hier sehr, deßhalb musste ich mal wieder da hinreisen. Dahin, wo es immer noch ist, in meinem Herzen.
Brasky bellt. Oh, schön, es ist schon Seydou und Joan ist auch dabei, heute richtig pünktlich. Ich gehe ihnen wie immer entgegen, auch um sie zu küssen, und ihnen beim Reintragen der vielen Sachen zu helfen. Seydou hat frisches Lamm mitgebracht und Juan seine grosse Dun-Dun, das klingt immer am Besten, wenn er sie dabei hat. Pedro drinnen sitzt schon vor seiner Trommel, das Bier schon auf dem Tischchen in der Mitte, doch er steht wieder auf, um die Anderen zu begrüssen. Es gibt immer so viel zu erzählen, und zu fragen. Man sucht sich seinen Platz um das Tischchen, das Essen wird in die Küche geschafft, Biere aus dem Kühlschrank geholt. Da kommen schon die Nächsten, jeder hat etwas mitgebracht. Pedro ist ungeduldig, er will spielen, heute ist kein Unterricht, sondern Session, Jose kommt herein, packt sofort seine Trommel aus, die ersten Trommeltöne erklingen. Eine erste Runde beginnt. Seydou gibt den Sandangounou vor, ganz langsam. Trommeln und Stühle werden herumgerückt, Kissen untergeschoben, noch einen Schluck vom Glas, einen Zug an der Zigarette, und alle beginnen sich auf den Rhythmus einzuschwingen. Bald wiegen sich alle in einer gemeinsamen Energie und Aufmerksamkeit. Es kommen immer wieder neue an, die begrüsst werden, ohne das der Rhythmus unterbricht. Sachen werden in die Küche gebracht. Einige setzen sich sofort mit ihren Trommeln in die Runde, andere gehen in die Küche, man hört Weinkorken ploppen, und Salate werden ausgepackt. Jeder kennt sich aus in dieser Küche, das Feuer wird gerichtet, Füsse wippen im Takt, während man am Wein nippt, und sich begrüsst.
Der Rhythmus ist sehr schnell geworden, sauber, das klingt gut heute, der Groove ist schon da. Seydou führt uns in einer schönen, sauberen Schluss, und alle lachen fröhlich auf. Gleich noch eine Runde, los, wir wollen den Afro, der noch, aber ordentlich, und dann wird gegrillt. Schnell setzen sich noch weitere dazu, es wird schon ein bisschen eng, aber alle sind begierig zu spielen, und wir gleiten in den fröhlichen Takt, Seydou ist heute gut drauf, er hat Lust zu spielen, und bombardiert uns mit den irrwitzigsten Soli, während wir lachend versuchen, gemeinsam zu bleiben, Grimassen werden gezogen vor Anstrengung. In der Küche beginnen die ersten, sich zur Musik zu bewegen, hüpfen auf-und ab, während sie den Salat und das Brot schneiden. Unser Spiel endet schliesslich, huh, 20 Minuten Full-Power, gutes Aufwärmen. Alle streben in die Küche. Das Lamm wird ausgepackt, die Glut zurechtgerückt, geraucht, getrunken, Jose sitzt schon wieder an der Trommel, Leute laufen rein und raus, Hunde ihnen hinterher, Pedro legt seine neueste CD auf.
Das frische Lamm ist köstlich. Es wird auf grosse Teller gelegt, und jeder pickt sich etwas heraus, gabelt sich den Salat, beisst ins frische Baguette, nimmt einen Schluck vom Glas. Es wird lange gegessen, geplaudert und zur Musik gewippt, doch nach und nach kehren alle zu ihren Plätzen zurück, und dann geht es richtig los, viele Runden, der Klang ist kilometerweit zu hören, das ganze Haus ist unter einer Glocke von wiegendem Klang, erfüllt mit lachenden, tanzenden Menschen.
Mehrere Stunden geht das noch so, bis sich nach und nach die Gäste verabschieden. Die letzten sitzen in der Küche vorm Kamin, der eine hat eine Gitarre gegriffen, der andere ein Didgeridoo, und Joan zieht seine Flöte aus der Tasche, jemand beginnt zu summen, und eine Weile summen alle.
Der Morgen graut, alle sind müde, es gibt Gästelager, alle legen sich erschöpft, aber beglückt nieder und dann kehrt Stille ein.
So in etwa verliefen in den letzten Jahren sehr viele Freitag-oder
Samstagabende und -nächte bei mir zu Hause auf der Finca. Manchmal waren bis zu 20 Leute da, im Sommer, wenn man draussen sein konnte, waren es manchmal 40 oder 50, vor allem, wenn jemand Geburtstag hatte. Es kamen immer neue Leute hinzu, auch viele, die nicht trommelten, aber gerne tanzten. Viele haben nach einem solchen Abend mit dem Trommeln begonnen.
Ich spielte in meinen besten Zeiten an solchen Abenden manchmal bis zu 6 Stunden, in den Pausen tanzte ich meistens, und griff schon auch mal zur Gitarre und sang.
Ich war danach zwar erschöpft, aber auch regeneriert und angefüllt mit neuer, guter Energie.
Das fehlt mir hier sehr, deßhalb musste ich mal wieder da hinreisen. Dahin, wo es immer noch ist, in meinem Herzen.
momoseven - 2008/11/30 18:17
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