Und ewig grüsst das Murmeltier

Ein herrlicher Film, den wir uns gestern in der Klinik angekuckt haben. Ich habe ihn schon oft gesehen, aber nie wird er mir langweilig.
Die diensthabende Stationsschwester sagte uns, daß der schon oft, und gerne gesehen wurde.
Im gewissen Sinne passt der Film sehr gut zu der Situation, in der sich nicht nur die meisten auf meiner Station, sondern allgemein sehr viele Menschen befinden.
Ob sie nun das Leben so zynisch betrachten wie der Held Phil, oder so auswegslos wie seine Saufkumpane, ich glaube, viele, viel zu viele sehen das Leben als eine mühsame Aneinanderreihung einer unendlichen Abfolge des selben, scheinbar unveränderbaren Daseins.
Vielleicht muss man all die Stationen, die auch Phil in den vielen Tagen, Wochen, Monaten, möglicherweise Jahren durchmachen musste, durchlaufen, um etwas erkennen zu können.
Sich sträuben, vollfressen, gelangweilt, unzufrieden, allem überdrüssig sein, die Grenzen überschreiten, nach Reichtum streben,versuchen, durch Tricks voranzukommen, immer wieder enttäuscht werden, aufgeben, sterben wollen, bis man schliesslich begreift, daß man seine Zeit auch sinnvoll nutzen kann, Menschen helfen kann, sich weiterbilden kann, üben kann, wunderbare Dinge erlernen kann, ehrlich sein kann, und damit schliesslich glücklich werden kann.
In dem Moment, als Phil ehrlich sagen konnte, ich weiss nicht, was morgen sein wird, und es ist auch nicht mehr wichtig, aber JETZT, in diesem Moment bin ich glücklich, durchbrach er den Bann, und erwachte in einem neuen Morgen.
Eine wunderbare Geschichte einer inneren Heilung, die auch mir wieder mehr Mut macht.
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Mone´s kleine Friedhofsgalerie

Einige Personen in meinem derzeitigen, näheren Umfeld sind vielleicht gespannt auf diese, sehr spezielle Galerie, da sie miterlebten, wie ich halb steifgefroren von diesem Foto-Pirschgang zurückkehrte, und ziemlich stolz die ersten Ergebnisse auf dem Mini-Bildschirm meiner Kamera präsentierte. Diesen Menschen, die ich in einem "normalen" Alltag vielleicht niemals hätte kennenlernen dürfen, und mit denen ich im Moment Freud und Leid in einem sehr persönlichen Mass teile, möchte ich die folgende Galerie widmen. Ich wünsche Euch allen, daß Ihr Euch selbst ein besseres Leben schaffen lernt. Und daß Ihr erkennen und annehmen könnt, daß Ihr wunderbar seid!!!


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So.
Ein kleiner Teil meiner Friedhofsengel.
Ich hoffe natürlich, daß diese Galerie ALLEN Betrachtern gefällt, auch wenn sie ganz speziell meinen derzeitigen Mitkämpfern gewidmet ist.
Und ich hoffe auch, daß nun niemand in Trauerstimmung gekommen ist, wegen des Friedhofsthemas.
Ich persönlich habe diesen Friedhof, der nahe bei der Klinik liegt, und den ich mittlerweile recht oft aufsuche, als einen Ort für mich entdeckt, der mich gemahnt, froh zu sein, über die Lebendigkeit, die noch in mir steckt, auch wenn ich sie manchmal nicht fühlen kann, und zuweilen glaubte, mein Leben ist schon vorbei. Ein Freund, der genau in meinem Alter war, liegt dort, und wenn ich an seinem Grab stehe, spüre ich wieder deutlich, wie dankbar ich für mein Leben sein kann, dankbar dafür, niemals aufgegeben zu haben, mir nie die Chance und Hoffnung versagt zu haben, zu einem glückvolleren, gesünderen Leben zu finden.
Ich bin immer noch auf dem Weg dorthin, und das ist das Wichtigste für mich.

Euch Allen ein erholsames und schönes Wochenende!
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Sirius, das szillierende UFO

Auch auf einer Psychosomatik-Station gibt es manchmal was zu Lachen. Neulich, an einem klaren Abend kamen einige meiner Kolleginnen aufgeregt in den gemeinsamen Speisesaal, und berichteten, daß sie ein UFO gesehen haben. Ein sich scheinbar bewegender Lichtpunkt, der rote, und blaue und grüne Blinklichter an der Seite hat. Sie informierten die diensthabende Stationswache, in diesem Fall keine Schwester sondern ein Bruder, also ein Pfleger, der auch sehr beeindruckt von der Erscheinung war, aber dann Zweifel einräumte, ob die Meldung einer solchen Beobachtung, kommend von einer Station mit hauptsächlich psychisch erkrankten Menschen wirklich ernstgenommen werden würde, was allgemeine Heiterkeit hervorrief. Schliesslich wurde ich, als geouteter Astronomie-Fan, zu Rate gezogen, und ich konnte das Objekt binnen Sekunden als den Stern Sirius identifizieren. Einerseits rief das allgemeines Aha und Aaaah hervor, aber auch eine leichte Enttäuschung, es wäre aber auch zu schön gewesen.
Nun blieb der Sirius die ganze folgende Woche DAS geflügelte Thema, ist er doch wirklich ein aussergewöhnliches Phänomen an unserem Nachthimmel, und ich bemerkte schon vor 4 Wochen, daß er jede Nacht an unseren südwärts gerichteten Patientenzimmern vorbeizieht, und mir jede Nacht auf´s Kopfkissen leuchtet.
Die nähere Beschäftigung mit diesem Thema (ein genauestens befragter Fachmann, und eingehende Konsultation der entsprechenden Seiten bei Wikipedia) lieferte dann eine genauere Erklärung des bunten Blinkens:
Der Sirius, auch Hundsstern genannt, da er sich im Sternbild des grossen Hundes befindet, ist derzeit zu finden Süd-Süd-Ost ziemlich tief am Horizont, schräg links unterhalb des Orion-Sternbildes.
Das Sirius-System ist ein Doppelsternsystem, und Sirius A ist einer der hellsten Sterne an unserem Nachthimmel. Selbst durch´s Fernglas erscheint er punktförmig (im Gegensatz zu unserem hellsten Planeten, der Venus, die im Fernrohr bereits als Scheibe erscheint). Dieses punktförmige, strahlendweisse Licht des Sirius A wird durch unsere Atmosphäre, durch Luftschichten und Verunreinigungen in die Spektralfarben aufgeteilt, der Effekt nennt sich Szillation. Dieses farbenfrohe Funkeln kann das Auge so sehr verwirren, daß man den Eindruck gewinnt, der Stern würde sich bewegen, worauf eben einige Beobachter zu dem trügerischen Schluss kamen, es handele sich hier um ein UFO. Interessant ist, daß bereits die alten Ägypter von diesem Doppelsternsystem gewusst haben, welches erst Mitte des 19. Jahrhunderts von Astronomen gesichtet werden konnte und heute erfuhr ich, daß der afrikanische Stamm der Dogon seit uralten Zeiten sogar von einem 3. Himmelskörper in diesem System weiss, auch wenn diese Information, wie ich inzwischen nachgelesen habe umstritten ist.
Für mich hatte die Beschäftigung mit dem Thema noch eine weitere, aufschlussreiche Erkenntniss, die vor allem für rinpotsche interessant sein könnte: Man erinnert sich vielleicht an meinen Bericht in meiner Fotogalerie letzte Woche, als ich über das wunderschöne buntfunkelnde Schneephänomen berichtete. Ich befragte meinen versierten Vater zu dem Thema, der die Vermutung äusserte, es sei möglich, daß auf den Wipfeln der Bäume Schnee lag, durch den sich das Licht dann auf dem Waldboden in die Spektralfarben brach, und einem glauben liess, De Beers hätte ein Fass Diamanten auf dem Waldboden ausgeschüttet. Letztlich ein ähnlicher Effekt wie beim Sirius, -ein geszillisierter Waldboden.
Wieder was gelernt, wobei dieses erweiterte Wissen meiner Begeisterung für die Schönheit dieses Sternes, der mich als Kind schon faszinierte, keinerlei Abbruch tut.
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