Zeitlos müde

Die ganze Woche habe ich noch ziemlich an den Nachwirkungen einer fast durchwachten Nacht geknabbert, bin nach der Arbeit nach Hause getaumelt, mit dem Hund in den Wald getaumelt, ins Bett getaumelt.
Eine Erkältung sitzt mir in und auf der Brust, und will nicht so recht, weder gehen noch kommen, schon die ganze Woche lümmelt sie nahe bei mir herum, und ärgert mich ein wenig mit ihrer Unentschlossenheit.
Dennoch geht es mir gut. Während der Arbeit bin ich konzentriert, im Wald bin ich ganz mit meinem Hund, und wenn ich schlafe, dann tief und voller bunter Träume.

Vorfreude kommt schon wieder auf die nächsten geplanten Unternehmungen im November.
Spannend wird ein Djembé-Workshop mit meinem geliebten Lehrer, der für 2 Wochen aus Mallorca nach Wiesbaden zu seinen alten Trommelfreunden kommt, und zu dem ich mit meinen beiden Trommelschülerinnen fahre.
Und dann ist es endlich wieder Zeit für meine Hamburg-Reise und für ein Wiedersehen mit meiner lieben Freundin Eugenie.

Viel weiter sehe ich im Moment gar nicht. Alles ist geplant, gebucht, und abgesegnet, und ich hüte die Vorfreude wie einen kleinen Schatz, und ansonsten gehe ich Schritt für Schritt durch meine Tage.

Nach diesen lichtdurchfluteten Herbsttagen scheint nun mit einem Schlag der Winter vor der Tür zu stehen, und ich tue mich noch ein wenig schwer mit all den dicken Kleiderschichten, in die ich mich nun einpacken muss.

Wenn mich früher jemand gefragt hat, wie es mir geht, so konnte ich immer ganz genau sagen, es geht mir gut, es geht mir schlecht.
Zur Zeit kann ich das gar nicht mehr so genau, es geht mir einfach, mal besser, mal schlechter, aber nie richtig schlecht, und das ist mit ein Grund, daß es mir eigentlich richtig gut geht. Vielleicht kann ich das phasenhafte, was ein Leben ausmacht, besser ertragen, als früher. Das Leben besteht aus so vielen, kleinen Einzelstücken, aus so vielen kleinen Wundern, und ebenso vielen, dunklen Momenten, es ändert sich ständig, und wenn man glaubt, etwas sei nun so und so, dann ist es im nächsten Moment vielleicht schon wieder anders. Doch ich selbst fühle mich inmitten all dieser Bewegung wie etwas Festes, da ist etwas, das unveränderlich scheint, und das ist die Liebe zu dieser Bewegung, die Liebe auch zu diesen Wendungen, einfach die Liebe zu diesem Leben, und die Liebe zu mir, die dieses Leben lebt.
Und vielleicht ist es auch, immer mehr, die Liebe zu meinen Schwächen, die es mir ermöglicht, mich so viel friedlicher zu fühlen, als früher.
Ich bin immer noch schrecklich unordentlich, ich rauche noch immer, ich wurschtele mich zuweilen schrecklich umständlich durch mein Leben, und ich bin immer noch sehr langsam in Vielem, ich bin durch das lange Alleineleben sicherlich zum Teil richtig schrullig geworden, aber in letzter Zeit muss ich oft lachen, über meine Schrullen, muss ich liebevoll lächeln, wenn ich bei irgendeiner Rührszene im Fernsehen feuchte Augen bekomme.

Weil ich fühle, daß trotz meiner vielen Schwächen einfach ganz viel Liebe in mir ist, und das mag ich an mir.
Und weil ich weiß, daß ich mein Bestes gebe, und ein wenig gelernt habe, mich auch dann zu mögen, wenn es nicht perfekt ist.
Und mich selbst zu mögen, das hilft mir über vieles hinweg.

So, das wollte ich mal hinaus da in die dunkle Nacht zu Euch geschrieben haben, und Nein, ich bin nicht betrunken. Früher, da war das so, da konnte ich diese Liebe nur ausdrücken, wenn ich getrunken hatte. Manchmal konnte ich sie erst dann wirklich fühlen. Und wünschte sie erwiedert. Nun ist sie einfach nur da, und ich wünsche mir nichts weiter, als daß sie jene wärmt, die gerne ein wenig Wärme haben möchten.




Schlaft Alle gut in ein hoffentlich Schönes Wochenende!

:-)
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Rössle - 2018/05/31 19:35
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