Das Leben
geht weiter, auch wenn ich das Gefühl habe, die Welt ist stehengeblieben. Von Aussen fordert es gerade sehr viel von mir und in der letzten Woche (nach 4 Tagen Existenzgründerkurs, angeschlagenem Hund, angeschlagener Hand und Dreckswetter) habe ich das Gefühl, ich habe noch nicht einmal angefangen, Eugenies Tod zu verarbeiten. Sie wäre genau der Mensch gewesen, der mich in so einer Zeit angerufen hätte, und gefragt hätte, wie es mir geht, wie das gelaufen ist, wie es für mich war. Genau so war es in den, jetzt viel zu kurz erscheinenden 5 Jahren unserer Freundschaft, in denen wir uns regelmäßig (meistens am Telefon) aus unserem Leben erzählten, uns gegenseitig stärkten, auch mal jammern durften, miteinander lachten und auch weinten, Ratschläge gaben, Ängste aussprachen. Sie war für mich mehr als eine Freundin. Sie war mir, die zwischen Brüdern aufwuchs, die große Schwester, sie war manchmal auch Therapeutin, und sie war mir in vielen Dingen ein großes Vorbild.
Wenn jemand stirbt, den man liebt, kommt in der Trauer auch immer ein Moment, an dem man sich schämt, weil man sagt: Der Mensch fehlt mir! Das fühlt sich, für mich zumindest, irgendwie egoistisch an, wenn ich bedenke, was sie durchgemacht hat, wieviel Verzicht sie in ihrem Leben kennenlernen musste, was sie alles nicht tun konnte.
Doch auch in diesem Punkt war sie so besonders. Oft hatte ich in den letzten Monaten das Gefühl, daß sie MIR Trost spenden wollte, mich mit dem Thema, daß sie selbst so sehr beschäftigte, verschonen wollte, bzw. sanft heranführen.
Als ich das letzte Mal bei ihr in HH zu Besuch war, da lief im Fernsehen eine Reihe über Krankheit, das Sterben und den Tod, über Sterbehilfe und Hospize. Und sie fragte mich, ob es mir was ausmache, wenn sie diese Sendungen schaut. Und das habe ich dabei von ihr lernen können: Mich mit dem Thema wirklich auseinanderzusetzen, es nicht wegzuklicken aus meinem Bewusstsein, und dafür bin ich sehr, sehr dankbar, denn es hilft mir vielleicht, ein bißchen vorbereiteter zu sein, wenn das Thema wieder auf mich zukommt. Und das wird es! Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, mit einem Menschen sprechen zu können, der auf seiner letzten Reise ist. Denn jeder geht irgendwann früher oder später auf diese Reise, und es ist zwar auch erschreckend, wenn man einen Blick von aussen darauf tun muss, aber auch unglaublich bereichernd und anrührend.
Morgen nun wird sie in HH feierlich verabschiedet, und ich werde nicht dabei sein können.
Doch ihr wunderbarer A. schrieb auf ihre Trauerkarte:
"Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind."
Und das ist so, und das ist ein Trost.
Wenn jemand stirbt, den man liebt, kommt in der Trauer auch immer ein Moment, an dem man sich schämt, weil man sagt: Der Mensch fehlt mir! Das fühlt sich, für mich zumindest, irgendwie egoistisch an, wenn ich bedenke, was sie durchgemacht hat, wieviel Verzicht sie in ihrem Leben kennenlernen musste, was sie alles nicht tun konnte.
Doch auch in diesem Punkt war sie so besonders. Oft hatte ich in den letzten Monaten das Gefühl, daß sie MIR Trost spenden wollte, mich mit dem Thema, daß sie selbst so sehr beschäftigte, verschonen wollte, bzw. sanft heranführen.
Als ich das letzte Mal bei ihr in HH zu Besuch war, da lief im Fernsehen eine Reihe über Krankheit, das Sterben und den Tod, über Sterbehilfe und Hospize. Und sie fragte mich, ob es mir was ausmache, wenn sie diese Sendungen schaut. Und das habe ich dabei von ihr lernen können: Mich mit dem Thema wirklich auseinanderzusetzen, es nicht wegzuklicken aus meinem Bewusstsein, und dafür bin ich sehr, sehr dankbar, denn es hilft mir vielleicht, ein bißchen vorbereiteter zu sein, wenn das Thema wieder auf mich zukommt. Und das wird es! Es ist eine außergewöhnliche Erfahrung, mit einem Menschen sprechen zu können, der auf seiner letzten Reise ist. Denn jeder geht irgendwann früher oder später auf diese Reise, und es ist zwar auch erschreckend, wenn man einen Blick von aussen darauf tun muss, aber auch unglaublich bereichernd und anrührend.
Morgen nun wird sie in HH feierlich verabschiedet, und ich werde nicht dabei sein können.
Doch ihr wunderbarer A. schrieb auf ihre Trauerkarte:
"Du bist nicht mehr da, wo Du warst, aber Du bist überall, wo wir sind."
Und das ist so, und das ist ein Trost.
momoseven - 2013/11/08 18:07
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abgelegt unter Eugenie
testsiegerin - 2013/11/09 12:02
Ich bin überzeugt davon, dass du ihr ganz, ganz viel gegeben hast und auch du für sie ihr leben noch lebenswerter gemacht hast. wie sie für dich. wie sie für uns alle.
momoseven - 2013/11/09 13:53
Danke, liebe Testsiegerin!
Dennoch mag ich Dir widersprechen, bzw. Dir eine neue Denkweise ans Herz legen. "Der Mensch fehlt mir!" hat meiner Meinung nach nichts egoistisches an sich!
Mir scheint es mehr als Kompliment an den Menschen, der nun leider nicht mehr da ist. Für Großartigkeit, Herzensgüte usw. - und nach gewisser Zeit entdeckt man, dass der Mensch in einem weiterlebt und zu einem spricht... man muss nur lernen genau hinzuhören...
Liebe Grüße
Ganz liebe Grüße!
Ähnliches ist mir nach dem Tod
Das genau ist der Punkt, wo man wohl loslassen muss.
Wohin auch die Energie, die Verstorbene einst lebendig machte, entschwunden sein mag... (sehr schön da Ihre Fotos mit den Blumen)... und wenn das alles nur ein Bild in unserem Gehirn sein sollte.
Es ist schön, wenn man annehmen kann: dieser Mensch war zum Schluss auch mit sich selbst im Reinen
(Irgendwie dachte ich damals jedenfalls schon, das ist eine Botschaft.)
Alles Gute für Sie und Eugenie hat doch das Beste aus ihrem Leben gemacht. Ihr Geheimnis war es wohl, das Beste für die anderen. Während die meisten Menschen das Beste für sich selbst machen wollen.
Und Sie haben recht, was ihr Geheimnis angeht.
Ihnen Alles Gute!