Sirius, das szillierende UFO
Auch auf einer Psychosomatik-Station gibt es manchmal was zu Lachen. Neulich, an einem klaren Abend kamen einige meiner Kolleginnen aufgeregt in den gemeinsamen Speisesaal, und berichteten, daß sie ein UFO gesehen haben. Ein sich scheinbar bewegender Lichtpunkt, der rote, und blaue und grüne Blinklichter an der Seite hat. Sie informierten die diensthabende Stationswache, in diesem Fall keine Schwester sondern ein Bruder, also ein Pfleger, der auch sehr beeindruckt von der Erscheinung war, aber dann Zweifel einräumte, ob die Meldung einer solchen Beobachtung, kommend von einer Station mit hauptsächlich psychisch erkrankten Menschen wirklich ernstgenommen werden würde, was allgemeine Heiterkeit hervorrief. Schliesslich wurde ich, als geouteter Astronomie-Fan, zu Rate gezogen, und ich konnte das Objekt binnen Sekunden als den Stern Sirius identifizieren. Einerseits rief das allgemeines Aha und Aaaah hervor, aber auch eine leichte Enttäuschung, es wäre aber auch zu schön gewesen.
Nun blieb der Sirius die ganze folgende Woche DAS geflügelte Thema, ist er doch wirklich ein aussergewöhnliches Phänomen an unserem Nachthimmel, und ich bemerkte schon vor 4 Wochen, daß er jede Nacht an unseren südwärts gerichteten Patientenzimmern vorbeizieht, und mir jede Nacht auf´s Kopfkissen leuchtet.
Die nähere Beschäftigung mit diesem Thema (ein genauestens befragter Fachmann, und eingehende Konsultation der entsprechenden Seiten bei Wikipedia) lieferte dann eine genauere Erklärung des bunten Blinkens:
Der Sirius, auch Hundsstern genannt, da er sich im Sternbild des grossen Hundes befindet, ist derzeit zu finden Süd-Süd-Ost ziemlich tief am Horizont, schräg links unterhalb des Orion-Sternbildes.
Das Sirius-System ist ein Doppelsternsystem, und Sirius A ist einer der hellsten Sterne an unserem Nachthimmel. Selbst durch´s Fernglas erscheint er punktförmig (im Gegensatz zu unserem hellsten Planeten, der Venus, die im Fernrohr bereits als Scheibe erscheint). Dieses punktförmige, strahlendweisse Licht des Sirius A wird durch unsere Atmosphäre, durch Luftschichten und Verunreinigungen in die Spektralfarben aufgeteilt, der Effekt nennt sich Szillation. Dieses farbenfrohe Funkeln kann das Auge so sehr verwirren, daß man den Eindruck gewinnt, der Stern würde sich bewegen, worauf eben einige Beobachter zu dem trügerischen Schluss kamen, es handele sich hier um ein UFO. Interessant ist, daß bereits die alten Ägypter von diesem Doppelsternsystem gewusst haben, welches erst Mitte des 19. Jahrhunderts von Astronomen gesichtet werden konnte und heute erfuhr ich, daß der afrikanische Stamm der Dogon seit uralten Zeiten sogar von einem 3. Himmelskörper in diesem System weiss, auch wenn diese Information, wie ich inzwischen nachgelesen habe umstritten ist.
Für mich hatte die Beschäftigung mit dem Thema noch eine weitere, aufschlussreiche Erkenntniss, die vor allem für rinpotsche interessant sein könnte: Man erinnert sich vielleicht an meinen Bericht in meiner Fotogalerie letzte Woche, als ich über das wunderschöne buntfunkelnde Schneephänomen berichtete. Ich befragte meinen versierten Vater zu dem Thema, der die Vermutung äusserte, es sei möglich, daß auf den Wipfeln der Bäume Schnee lag, durch den sich das Licht dann auf dem Waldboden in die Spektralfarben brach, und einem glauben liess, De Beers hätte ein Fass Diamanten auf dem Waldboden ausgeschüttet. Letztlich ein ähnlicher Effekt wie beim Sirius, -ein geszillisierter Waldboden.
Wieder was gelernt, wobei dieses erweiterte Wissen meiner Begeisterung für die Schönheit dieses Sternes, der mich als Kind schon faszinierte, keinerlei Abbruch tut.
Nun blieb der Sirius die ganze folgende Woche DAS geflügelte Thema, ist er doch wirklich ein aussergewöhnliches Phänomen an unserem Nachthimmel, und ich bemerkte schon vor 4 Wochen, daß er jede Nacht an unseren südwärts gerichteten Patientenzimmern vorbeizieht, und mir jede Nacht auf´s Kopfkissen leuchtet.
Die nähere Beschäftigung mit diesem Thema (ein genauestens befragter Fachmann, und eingehende Konsultation der entsprechenden Seiten bei Wikipedia) lieferte dann eine genauere Erklärung des bunten Blinkens:
Der Sirius, auch Hundsstern genannt, da er sich im Sternbild des grossen Hundes befindet, ist derzeit zu finden Süd-Süd-Ost ziemlich tief am Horizont, schräg links unterhalb des Orion-Sternbildes.
Das Sirius-System ist ein Doppelsternsystem, und Sirius A ist einer der hellsten Sterne an unserem Nachthimmel. Selbst durch´s Fernglas erscheint er punktförmig (im Gegensatz zu unserem hellsten Planeten, der Venus, die im Fernrohr bereits als Scheibe erscheint). Dieses punktförmige, strahlendweisse Licht des Sirius A wird durch unsere Atmosphäre, durch Luftschichten und Verunreinigungen in die Spektralfarben aufgeteilt, der Effekt nennt sich Szillation. Dieses farbenfrohe Funkeln kann das Auge so sehr verwirren, daß man den Eindruck gewinnt, der Stern würde sich bewegen, worauf eben einige Beobachter zu dem trügerischen Schluss kamen, es handele sich hier um ein UFO. Interessant ist, daß bereits die alten Ägypter von diesem Doppelsternsystem gewusst haben, welches erst Mitte des 19. Jahrhunderts von Astronomen gesichtet werden konnte und heute erfuhr ich, daß der afrikanische Stamm der Dogon seit uralten Zeiten sogar von einem 3. Himmelskörper in diesem System weiss, auch wenn diese Information, wie ich inzwischen nachgelesen habe umstritten ist.
Für mich hatte die Beschäftigung mit dem Thema noch eine weitere, aufschlussreiche Erkenntniss, die vor allem für rinpotsche interessant sein könnte: Man erinnert sich vielleicht an meinen Bericht in meiner Fotogalerie letzte Woche, als ich über das wunderschöne buntfunkelnde Schneephänomen berichtete. Ich befragte meinen versierten Vater zu dem Thema, der die Vermutung äusserte, es sei möglich, daß auf den Wipfeln der Bäume Schnee lag, durch den sich das Licht dann auf dem Waldboden in die Spektralfarben brach, und einem glauben liess, De Beers hätte ein Fass Diamanten auf dem Waldboden ausgeschüttet. Letztlich ein ähnlicher Effekt wie beim Sirius, -ein geszillisierter Waldboden.
Wieder was gelernt, wobei dieses erweiterte Wissen meiner Begeisterung für die Schönheit dieses Sternes, der mich als Kind schon faszinierte, keinerlei Abbruch tut.
momoseven - 2009/01/17 13:44
357 x aufgerufen und
abgelegt unter
Das war
Dankegesummt zurück
Er scheint sich kreative Phantasien nur zu gestatten, wenn ein Thema nicht absolut wissenschaftlich erwiesen erscheint, wobei er diese wissenschaftliche Sicherheit aus den NEUESTEN wissenschaftlichen Erkenntnissen seiner Magazine entnimmt.
Selbst, wenn man, bei dem Mondthema z.B. mit "logisch" klingenden Einwänden aufwartet, nämlich z.B. daß die meisten Lebewesen zum grössten Teil aus Wasser bestehen, und der Mond erwiesenermassen einen nicht geringen Einfluss auf die Wassermassen der Erde ausübt. Da bleibt er stoisch, behauptet jedoch steif und fest, schon mal ein UFO gesehen zu haben, und bekommt leuchtende Augen.
Ich glaube, in Wirklichkeit ist er einfach viel kreativer und phantasievoller, als er sich selber erlaubt.