Mittwoch, 18. Februar 2009

Freundeskreis

07-02-09-120

Ich gebe zu, es fehlt mir sehr!
Es ist nicht so, daß ich mit Anderen eine Andere bin, aber Freunde, vor allem eine Gruppe, die sich durch ein gemeinsames Projekt nahegekommen ist, vermögen in mir Qualitäten hervorzurufen, zu denen ich, wenn ich allein bin, keinen Zugang finde. Ich scheine eine gute Teamfrau zu sein. Ich KANN zwar alleine auch gut sein, brauche es zuweilen auch sehr, aber richtig aufleben, das tu ich in der Gemeinschaft. Da finde ich meinen Humor wieder, und auch meine Intuition.
Natürlich kommt es auch sehr auf die Art der Gemeinschaft an.
In einer Gruppe von alkoholisierten Models, oder Fussballfans würde ich mich auch nicht wirklich wohl fühlen.
Lieber ganz "normale" Leute, mit ganz "normalen" Problemen und Eigenheiten. Vielfältige, völlig unterschiedliche Lebensgeschichten, aber gegenseitiger Symphatie, einer guten Portion Neugierde, und der Bereitschaft, den anderen genauso gelten zu lassen, wie sich selbst.
Vor 1 Jahr musste ich schon einmal unfreiwillig so eine wunderbare Gruppe verlassen, die die Musik verbunden hatte, meine Djembefamilie. Ich habe noch viel Emailkontakt, aber uns trennt das Meer.
Diesmal war es eine andere Geschichte, und doch dasselbe. Was uns verbindet, sind wir selbst, und unsere Probleme damit, und unsere Bemühungen, unsere Situation zu verbessern.
Alle zufällig temporär räumlich zusammengewürfelt, und die Symphatien, die sich daraus entwickelten, waren eigentlich nur ein Nebeneffekt, doch ohne diese wäre es mir nicht möglich gewesen, mich weiterzuentwickeln.
Ich lernte Menschen kennen und verstehen, mit denen ich "Draussen" im Alltag vielleicht nie zusammengekommen wäre.
Mit denen ich auf den 1. Blick nichts anzufangen gewusst hätte.
Die vielleicht auch ich mit einem Schulterzucken abgetan hätte, hätte ich nicht die Möglichkeit bekommen, näher hinzusehen.
Ich denke, da liegt ein Grund der grossen Vereinsamung vieler Menschen, denen es einfach nicht liegt, sich zu präsentieren, deren Reichtümer erst zutage kommen, wenn man unter die Oberfläche schaut. Ich sehe es als einen sehr unangenehmen Aspekt unserer Konsumgesellschaft, daß auch viele Menschen glauben, man müsste sich wie ein Konsumartikel verhalten. Verpacken, präsentieren, offerieren, verkaufen. Da sind so viele Mogelpackungen unterwegs.
Und viele bleiben als Ladenhüter zurück.
Ich konnte mich auch nie gut verkaufen. Ich wollte es nie.
Ich kann nicht etwas anderes darstellen, als ich bin.
Versucht habe ich es, aber es hat mir nie gutgetan.
Hinter jedem Bild, daß man sich von jemandem macht, steckt eine reale Person, die oft überraschend anders ist.
Wie der Clown, der in Wirklichkeit traurig ist.
Ich glaube, in unserer Gesellschaft mit ihren Klischees verlernen wir, wirklich zu sehen.
Ich bin froh, daß ich es wieder ein bisschen lernen durfte.
Zeit hatte, hinter Fassaden zu schauen.
Ich fand wunderbare Menschen, Zuneigung, Hilfsbereitschaft,
und ich fand Freunde.
Ich danke Euch allen!!!

( Übrigens sind da längst nicht alle Füsse drauf, auf die es ankommt!)
314 x aufgerufen und abgelegt unter
creature - 2009/02/18 10:07

wie recht du hast, momo!
das ist diese imagegeschichte mit den leuten, die versuchen ein bestimmtes bild von sich zu vermitteln und man spürt das ist nicht echt, so kann man auf dauer nicht leben.
lieber hab ich keine freunde und bleib mir treu, aber was geschieht, man lernt die menschen kennen die zu einem passen, ich muß ja nicht jedermanns freund sein!

momoseven - 2009/02/18 10:17

Danke creature!

Du weisst, ich mag Dein Blog sehr, auch wenn ich Dich sicher nicht wirklich kenne. Aber Deine Beiträge wirken sehr all diesen Klischees entgegen, auf eine sehr positive Art, und das findet sich selten.
Lieber Gruss!

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