Es scheint
mir gutgetan zu haben, gestern, anstatt wie in der letzten Zeit meistens abends, vor dem Fernseher zu landen, so lange am Verlinkungsproblem rumzuprobieren, bis ich es gelöst hatte. Ohne Hilfe hätte ich es sowieso nicht geschafft, aber es hatte mich einfach gepackt, und als ich schon aufgeben wollte, hat sich in mir ein kleines bisschen Willenskraft wiederbelebt, etwas, was mir in der letzten Zeit flöten gegangen war. Ich WOLLTE es einfach noch hinkriegen, und es war das erste Mal seit längerer Zeit, daß ich mich wirklich auf etwas konzentrieren konnte, und ganz bei der Sache war.
Heute morgen bin ich ein kleines bisschen verändert aufgewacht.
Nicht so streng mit mir wie sonst, ich liess mich 1 Stunde länger schlafen, und bin nicht aufgewacht mit dem für Depression so typischen Gefühl, daß ich nichts auf die Reihe kriege, und es deßhalb lieber gar nicht versuche.
Ich glaube nicht, daß diese Stunde gestern allein das bewirkt hat, vielmehr kann sie bereits die Wirkung von etwas sein, was ich vor 2 Tagen getan habe: Ich habe gebetet.
Ich bete eigentlich immer, abends vor dem einschlafen und morgens nach dem aufwachen, ich bete, daß es mir besser gehen möge, aber in den letzten Tagen ging es mir so schlecht, daß ich begann, meine Worte neu zu formulieren, und auch bewusster zu denken, im gewissen Sinne konkreter, und inbrünstiger.
Ich bat darum, daß das Leben wieder zu mir kommen möge, daß ich mich wieder für die Freude öffnen kann, und, anstatt wie gewohnt darüber zu grübeln, was ich denn nur falsch mache, habe ich ein Mantra gesungen, bei Spatzierngehen, beim Putzen, beim Einkaufen, beim Autofahren. Ein ganz kleines, kurzes, hübsches Liedchen, welches mir eine Freundin, die in Indien in einem Ashram lebt, einmal beigebracht hatte.
Es sei dahingestellt, ob die Gebete und das Mantra selbst die Veränderung bewirkt haben, oder meine Art zu denken, meine Art, mit dem grossen Raum in meinem Kopf anders umzugehen, ihn mit anderen Inhalten zu füllen. Vielleicht hätte es auch geklappt, wenn ich die ganze Zeit "Hänschen Klein" gesungen hätte, und in Gedanken Zahlen multipliziert, anstatt zu grübeln, obwohl ich das persönlich nicht glaube. Das Wichtigste dabei ist das Ergebniss.
Das Ergebniss ist, daß ich ein klein wenig anders mit dem Gleichen umgehen konnte, meine Position ein klein wenig verändert habe.
Nur ein paar Millimeter zur Seite, und da fand ich meinen Humor wieder und ein Stück von meiner Willenskraft, gerade genug, um wieder ein paar Schrittchen voranzugehen. Keine grossen und entgültigen Lösungen, die mit Fanfaren das Ende aller Probleme ankündigen, aber etwas weniger Angst und etwas mehr Mut, mich weiter nach vorn zu bewegen.
Wer Depressionen kennt, weiss, daß es drinnen keine Zeit gibt, es erscheint ewig und unveränderbar, man glaubt nicht, daß es je besser werden kann, und deßhalb freue ich mich so, daß ich wieder auftauchen konnte, dahin, wo ich wieder Zuversicht fühlen kann.
Nicht nur mir sie einreden, weil ich sie ja haben sollte, sondern fühlen. Und akzeptieren, daß ich noch einen langen Weg vor mir habe, den zu gehen es sich lohnt.
Heute morgen bin ich ein kleines bisschen verändert aufgewacht.
Nicht so streng mit mir wie sonst, ich liess mich 1 Stunde länger schlafen, und bin nicht aufgewacht mit dem für Depression so typischen Gefühl, daß ich nichts auf die Reihe kriege, und es deßhalb lieber gar nicht versuche.
Ich glaube nicht, daß diese Stunde gestern allein das bewirkt hat, vielmehr kann sie bereits die Wirkung von etwas sein, was ich vor 2 Tagen getan habe: Ich habe gebetet.
Ich bete eigentlich immer, abends vor dem einschlafen und morgens nach dem aufwachen, ich bete, daß es mir besser gehen möge, aber in den letzten Tagen ging es mir so schlecht, daß ich begann, meine Worte neu zu formulieren, und auch bewusster zu denken, im gewissen Sinne konkreter, und inbrünstiger.
Ich bat darum, daß das Leben wieder zu mir kommen möge, daß ich mich wieder für die Freude öffnen kann, und, anstatt wie gewohnt darüber zu grübeln, was ich denn nur falsch mache, habe ich ein Mantra gesungen, bei Spatzierngehen, beim Putzen, beim Einkaufen, beim Autofahren. Ein ganz kleines, kurzes, hübsches Liedchen, welches mir eine Freundin, die in Indien in einem Ashram lebt, einmal beigebracht hatte.
Es sei dahingestellt, ob die Gebete und das Mantra selbst die Veränderung bewirkt haben, oder meine Art zu denken, meine Art, mit dem grossen Raum in meinem Kopf anders umzugehen, ihn mit anderen Inhalten zu füllen. Vielleicht hätte es auch geklappt, wenn ich die ganze Zeit "Hänschen Klein" gesungen hätte, und in Gedanken Zahlen multipliziert, anstatt zu grübeln, obwohl ich das persönlich nicht glaube. Das Wichtigste dabei ist das Ergebniss.
Das Ergebniss ist, daß ich ein klein wenig anders mit dem Gleichen umgehen konnte, meine Position ein klein wenig verändert habe.
Nur ein paar Millimeter zur Seite, und da fand ich meinen Humor wieder und ein Stück von meiner Willenskraft, gerade genug, um wieder ein paar Schrittchen voranzugehen. Keine grossen und entgültigen Lösungen, die mit Fanfaren das Ende aller Probleme ankündigen, aber etwas weniger Angst und etwas mehr Mut, mich weiter nach vorn zu bewegen.
Wer Depressionen kennt, weiss, daß es drinnen keine Zeit gibt, es erscheint ewig und unveränderbar, man glaubt nicht, daß es je besser werden kann, und deßhalb freue ich mich so, daß ich wieder auftauchen konnte, dahin, wo ich wieder Zuversicht fühlen kann.
Nicht nur mir sie einreden, weil ich sie ja haben sollte, sondern fühlen. Und akzeptieren, daß ich noch einen langen Weg vor mir habe, den zu gehen es sich lohnt.
momoseven - 2009/03/10 09:01
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creature - 2009/03/10 20:47
ich habe das auch erlebt; hatte mich manchmal am tag ins bett gelegt um etwas zu ruhen, bin eingeschlafen, beim aufwachen war ich voll trüber, öder gedanken wie "alles ist so häßlich, unnötig, sinnlos leer und ich zu nichts wirklich fähig", so etwa....;)
wie gut das ich da nie wirklich rein ging und das ernst nahm, bei einer tasse tee hat sich alles verzogen wie der nebel.
ich bin mir sicher man kann mit dem denken lernen umzugehen, wie mit einem auto oder so ähnlich, wenn man erst die tücken und kniffe kennt.
auch das sich beurteilen ist so eine falle, muß ich gut sein?
muß mir alles gelingen?
muß ich gut drauf sein?
meine antwort, nein, ich muß gar nichts!
mein dasein akzeptieren ist schon sehr, sehr viel!
wie gut das ich da nie wirklich rein ging und das ernst nahm, bei einer tasse tee hat sich alles verzogen wie der nebel.
ich bin mir sicher man kann mit dem denken lernen umzugehen, wie mit einem auto oder so ähnlich, wenn man erst die tücken und kniffe kennt.
auch das sich beurteilen ist so eine falle, muß ich gut sein?
muß mir alles gelingen?
muß ich gut drauf sein?
meine antwort, nein, ich muß gar nichts!
mein dasein akzeptieren ist schon sehr, sehr viel!
momoseven - 2009/03/10 21:27
Hallo lieber creature
Ich glaube, letztlich geht es darum, das Dasein zu akzeptieren, im Verwirrspiel der heutigen Zeit ist das aber nicht viel wert, denn immer muss man höher, breiter, besser und noch mehr sein. Dann rutscht man leicht in diese Vergleichsfalle, und ist oft gar nicht glücklich mit dem, was man hat, weil man glaubt, es genügt nicht. Es genügt NIE! Ist auch mir immer wieder passiert, und schon sehr früh, weswegen ich schon noch ziemlich drinhänge. Ein Teil von mir weiss, daß ich nichts MUSS, nur ist er noch sehr zugeschüttet, mit dem was er sollte.
Auch eine größere Reise
Ich habe die oben beschriebene Erfahrung schon mehrmals gemacht, deswegen bin ich letztlich auch wieder auf sie gekommen, und bin doch immer wieder überrascht, wie stark und auch wie schnell es wirken kann.
Lieber Gruss