Heimweh
Es ist eine Weile her, daß mich das Heimweh nach - da- so sehr geplagt hat, wie heute Nacht. So sehr, daß es mir den Hals zuschnürt. Vielleicht, weil vorhin im WDR noch mal der Film "Volver" lief, mit all den spanischen Häusern, der spanischen Lebensart, den tollen spanischen Frauen.
Ich bin nun schon seit seit 1 1/2 Jahren wieder hier, nach 8 Jahren dort, aber alles ist mir noch so nah, als sei ich gestern zurückgekommen.
Vielleicht habe ich es noch gar nicht wirklich angegangen, es wirklich zu verarbeiten. Ich habe zwar immer noch Emailkontakt zu den liebsten Leuten, aber ich habe mich eigentlich in der letzten Zeit eher nur sporadisch gemeldet, vielleicht, das wird mir jetzt bewusst, weil ich es immer noch zu sehr vermisse, und es mich jedes Mal sehr aufwühlt, wenn ich mit einem Freund oder einer Freundin telefoniert habe. Im Sommer war es ganz besonders schlimm.
Mich hat das Leben dort in jeder Hinsicht sehr geprägt. Ich bin nicht mehr Dieselbe, die damals loszog, nicht wissend, daß ich solange dort bleiben würde.
Da ist mehr als Erinnerung, mehr als bloße Sentimentalität, es ist mir ins Blut übergegangen, und ich habe etwas mitgenommen, was jetzt ein Teil von mir ist, unwiederbringlich.
Schwer zu erklären.
Ich bin als Deutsche (na ja, Dreiviertel) hingegangen, aber nicht mehr nur als Deutsche zurückgekommen. Genau wie nach Indien.
Irgendwo trage ich jeden Ort, an dem ich mal war, in mir, und auf der einen Seite habe ich immer mehr verloren, das Gefühl, irgendwo richtig hin zu gehören, auf der anderen Seite habe ich unglaublich viel gewonnen, nämlich das Gefühl, mehr zu verstehen.
Andere Mentalitäten in mir zu tragen, sie zu lieben, als wäre ich damit aufgewachsen.
Es ist wirklich schwer zu erklären.
Ich bin jetzt hier, und habe auch gewissermassen wieder hier Fuss gefasst, fassen müssen. Es gibt auch sehr viel Schönes hier, und es war gut und wichtig, zurückzukommen, und es lässt sich jetzt auch nichts daran ändern. Dennoch fühle ich mich irgendwo fremd, und manchmal ein bisschen wie im falschen Film.
Manchmal eben, so wie heute Nacht, wenn ich diese Gefühle etwas näher an mich ranlasse.
Dann rieche ich die warme Sommernacht, spüre den Sand in meinen Fingern und den Wind auf meiner Haut, schmecke den Geschmack eines richtig guten Cafe con leche, höre das Rauschen des Meeres und das Lachen meiner Freunde.
Ja, und dann kann ich mir eingestehen, daß ich es ganz furchtbar schrecklich vermisse.
Morgen gehe ich wieder in den Wald...
Schlaft gut, meine Freunde!
Ich bin nun schon seit seit 1 1/2 Jahren wieder hier, nach 8 Jahren dort, aber alles ist mir noch so nah, als sei ich gestern zurückgekommen.
Vielleicht habe ich es noch gar nicht wirklich angegangen, es wirklich zu verarbeiten. Ich habe zwar immer noch Emailkontakt zu den liebsten Leuten, aber ich habe mich eigentlich in der letzten Zeit eher nur sporadisch gemeldet, vielleicht, das wird mir jetzt bewusst, weil ich es immer noch zu sehr vermisse, und es mich jedes Mal sehr aufwühlt, wenn ich mit einem Freund oder einer Freundin telefoniert habe. Im Sommer war es ganz besonders schlimm.
Mich hat das Leben dort in jeder Hinsicht sehr geprägt. Ich bin nicht mehr Dieselbe, die damals loszog, nicht wissend, daß ich solange dort bleiben würde.
Da ist mehr als Erinnerung, mehr als bloße Sentimentalität, es ist mir ins Blut übergegangen, und ich habe etwas mitgenommen, was jetzt ein Teil von mir ist, unwiederbringlich.
Schwer zu erklären.
Ich bin als Deutsche (na ja, Dreiviertel) hingegangen, aber nicht mehr nur als Deutsche zurückgekommen. Genau wie nach Indien.
Irgendwo trage ich jeden Ort, an dem ich mal war, in mir, und auf der einen Seite habe ich immer mehr verloren, das Gefühl, irgendwo richtig hin zu gehören, auf der anderen Seite habe ich unglaublich viel gewonnen, nämlich das Gefühl, mehr zu verstehen.
Andere Mentalitäten in mir zu tragen, sie zu lieben, als wäre ich damit aufgewachsen.
Es ist wirklich schwer zu erklären.
Ich bin jetzt hier, und habe auch gewissermassen wieder hier Fuss gefasst, fassen müssen. Es gibt auch sehr viel Schönes hier, und es war gut und wichtig, zurückzukommen, und es lässt sich jetzt auch nichts daran ändern. Dennoch fühle ich mich irgendwo fremd, und manchmal ein bisschen wie im falschen Film.
Manchmal eben, so wie heute Nacht, wenn ich diese Gefühle etwas näher an mich ranlasse.
Dann rieche ich die warme Sommernacht, spüre den Sand in meinen Fingern und den Wind auf meiner Haut, schmecke den Geschmack eines richtig guten Cafe con leche, höre das Rauschen des Meeres und das Lachen meiner Freunde.
Ja, und dann kann ich mir eingestehen, daß ich es ganz furchtbar schrecklich vermisse.
Morgen gehe ich wieder in den Wald...
Schlaft gut, meine Freunde!
momoseven - 2009/11/21 01:32
1228 x aufgerufen und
abgelegt unter
zwitscherbirdie - 2009/11/21 13:13
Armistead Maupin: Erwachsen
"Sie sind einfach der Typ, der Beweise braucht."
"Na ja ... ja."
"Sie brauchen den Körper im Bett neben sich. Das Kind in Ihren Armen."
Ich zuckte mit den Schultern. "Geht das nicht allen Menschen so?"
"Natürlich", sagte sie, "bis sie erwachsen sind."
Ich war gekränkt, doch dann sah ich ihren wohlwollenden Gesichtsausdruck.
"Dann ist man erwachsen. Wenn man es endlich so programmiert hat" - sie legte eine Handfläche auf ihr Herz - "dass es jeden in sich trägt, der einen je geliebt hat. Wenn das Glück tragbar geworden ist."
Armistead Maupin (2002), Der nächtliche Lauscher. Hamburg (Rowohlt), S. 305
"Na ja ... ja."
"Sie brauchen den Körper im Bett neben sich. Das Kind in Ihren Armen."
Ich zuckte mit den Schultern. "Geht das nicht allen Menschen so?"
"Natürlich", sagte sie, "bis sie erwachsen sind."
Ich war gekränkt, doch dann sah ich ihren wohlwollenden Gesichtsausdruck.
"Dann ist man erwachsen. Wenn man es endlich so programmiert hat" - sie legte eine Handfläche auf ihr Herz - "dass es jeden in sich trägt, der einen je geliebt hat. Wenn das Glück tragbar geworden ist."
Armistead Maupin (2002), Der nächtliche Lauscher. Hamburg (Rowohlt), S. 305
Jeder Mensch den wir treffen und auf den wir uns emotional einlassen, jeder Ort den wir nahe genug an unsere Seele lassen.
Wenn ich mich irgendwo nicht wohl, nicht Zuhause fühle, vermisse ich es auch später nicht. Andersherum aber sehr wohl. Das ist mit sowohl mit Menschen als auch mit schönen Orten so. Je weiter man sein Herz öffnen kann umso verletzlicher ist es.
Man kann dies zum Anlass nehmen, um sein Herz künftig zu verschließen. Muss man aber nicht. Denn sonst bleiben einem doch die endlos vielen Schönheiten vom Rest der Welt oder dem Rest der Menschheit (ok, da gibt es nicht viele Ausnahmen...) verborgen. Aber die Entscheidung dazu muss wohl jedes Mal neu in einem reifen. Bereit zu sein, sich neu auf etwas einzulassen, muss man bewusst wollen, vielleicht auch genießen.
Wobei ich mir in der letzten Zeit mit den Menschen etwas schwer tue...
Hallo lieber tommy!
Danke für Deinen Kommentar, gibt mir ein bisschen Boden zurück!
:-)