Sonntag, 1. November 2009

Nachtgedanken

Gestern war die Nacht von Halloween und auch von Samhain, die Nacht in der in früheren Zeiten die letzte Ernte gefeiert wurde, und die den Beginn der kalten, dunklen Jahreszeit anzeigt.
Viele erachteten diese Nacht als gefährlich, da in dieser Nacht die Grenze zwischen den Lebenden und den Toten verschwommen sei, und daher rührt auch der Brauch, sich an Halloween zu verkleiden, damit einen die bösen Geister nicht finden können.
Selbst wenn die meisten dieser Geschichten Aberglauben sein mögen, und Halloween wie so viele ursprüngliche Feste zu einem Konsumfest degeneriert ist, und die Glotze einen Horrorfilm nach dem anderen zeigte, MIR war gestern Nacht irgendwie mulmig.
Ich wollte Nachts entgegen meiner sonstigen Gewohnheit nicht mehr raus, weil ich mal wieder das Gefühl hatte, "der Himmel beisst", und es hatte nicht nur mit den Schmerzen zu tun, oder mit dem, was sonst noch so war, daß ich mich nicht sehr wohl gefühlt habe. Umso mulmiger war mir, als mir Nella, meine Vermieterin heute morgen entsetzt erzählte, daß die 25 jährige Nachbarstochter heute Nacht ganz plötzlich verstorben ist.
Sie war nicht krank, zumindest gab es keine Anzeichen.
Ich kannte sie nicht persönlich, hab sie aber ein paarmal auf der Strasse gesehen. Ihre Eltern sah ich öfter, und wir grüssen uns immer freundlich, die junge Frau wirkte aber immer sehr ernst, fast traurig, ich habe sie nie lächeln sehen.
Es hat mich sehr berührt, und ich musste den ganzen Tag daran denken. Es ist immer seltsam, wenn ganz in der Nähe ein Unglück geschieht, vor allem so ein plötzliches, und es gemahnt mich immer, wie schnell sich das Leben ändern kann, und man eigentlich niemals weiss, wen es als Nächsten trifft.
Da helfen keine Versicherungen, oder daß man sich von jeder möglichen Gefahr fernhält, wenn die Zeit um ist, dann ist sie um.

Ich in froh und dankbar, daß ich hier sitzen kann, warm und geschützt, und auch wenn nicht immer alles so rund läuft, wie ich es mir wünschen würde, ich lebe und atme, und das ist wunderbar.

Schlaft gut in den Vollmond hinein heute Nacht, und wenn ihr träumt, dann träumt ihr hoffentlich was Schönes!!!

:-)
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LeilaCouleur - 2009/11/02 11:29

Das ist in der Tat erschütternd, wenn ein so junger Mensch so unerwartet diese Welt verlässt...Und wenn dieser Mensch vielleicht die Jahre seines Lebens nicht besonders glücklich gewesen ist, stimmt es natürlich noch trauriger.

Meinst Du, Du hast tatsächlich etwas davon gespürt?
Ich finde das nämlich eigentlich gar nicht abergläubig, sondern kann mir gut vorstellen, dass sehr sensible Menschen vielleicht Dinge spüren können, die andere nicht spüren. Kleinste Veränderungen wahrnehmen eben. Das kann manchmal etwas Schönes sein - manchmal ist es aber bestimmt auch schwer damit umzugehen.

Den Schluss, den Du aus diesem Unglück ziehst, finde ich sehr passend. Im Hier und Jetzt leben und sich an dem freuen, was man hat. Ein guter Vorsatz.

momoseven - 2009/11/02 11:52

Hallo, liebe Leila

Ich weiss wirklich nicht, WAS ich gespürt habe, und will auch nicht irgendwelche abgefahrenen Schlüsse ziehen, aber irgendwas habe ich gespürt.
Manchmal wüsste ich gern genauer darüber Bescheid, denn es geht mir oft so, daß ich unruhig bin, oder seltsame Gefühle, Gedanken oder Träume habe, obwohl es mir selbst eigentlich gut geht.
Ich würde das gern voneinander trennen können, damit es mich nicht, wie oft, so lahmlegt. Aber, wie Du auch schreibst, das hat manchmal auch sehr schöne Seiten.
Es ist ein eher wenig beliebtes Thema, welches bei vielen Menschen Unverständniss hervorruft, deßhalb Danke für Deinen Kommentar!
Ganz liebe Grüsse von Mone

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