Singing and Schwinging
Heute sang ich und spielte Djembe in der Kirche mit meinem extrem lustigen Chor, und dann beim freitäglichen Jam meiner Ex-WG Schlagzeug, Böngelchen, Keyboard und heute sogar mal Gitarre, mein Bruder hat mir etwas sehr Hübsches beigebracht.
Überall viel gelacht, aus vollem Herzen, schön, alle mal wieder zu sehen. Ein herrlicher Tag.
Seltsames geschieht mir gerade, ich scheine einen Wandel durchzumachen. So was wie ein Wachstumsschubi.
Es geht um Entscheidungen.
Ich glaube, daß ich mich jetzt, nach 3 Jahren, schließlich dafür entschieden habe, mit ganzem Herzen hier zu sein, an diesem Ort.
Das Wissen, jetzt auf längere Zeit im Kino arbeiten zu können, hat mich, nach der riesigen Freude darüber, für ein paar Tage total ins Gegenteil gestürzt, ich bekam plötzlich Panik, als mir bewusst wurde, daß ich eine dauerhafte (jedenfalls temporär erst mal unabsehbare) Bindung eingehe. Dabei arbeite ich ja in Wirklichkeit schon 10 Monate da.
Die Panik bezog sich auch nicht wirklich auf die Arbeit, sondern allgemein auf den Umstand, jetzt erst mal im Nordschwarzwald zu verbleiben, also so wirklich seßhaft sein. Das war ich bisher nur bedingt.
Aber heute hat sich das Gefühl zum Glück in Luft, bzw. in Freude aufgelöst.
Ich finde die Kollegen und die Arbeitsatmosphäre wunderbar, und kann meine Fähigkeiten sinnvoll einbringen, und das ist alles sehr cool.
Dieses Leben hier als meine Basis zu betrachten, das hat scheinbar wirklich diese 3 Jahre gebraucht. Ich glaube tatsächlich, daß die Idee mit der Feuerschale das ausgelöst hat. Da sind so viele Dinge, die ich noch immer vermisse aus meinem Leben auf der Insel, aber ein paar Sachen kann ich auch hier machen, - mir schaffen. Das heisst auch - mehr Bindungen eingehen, auf Menschen mehr zu gehen. Dieses Gefühl war zuvor blockiert, ich hatte sehr oft das Gefühl, ich müsste mir den Rücken freihalten, daß ich vielleicht doch schnell mal wieder abhauen könnte, und damit meine ich nicht nur den äusserlichen Ort wechseln, sondern auch den innerlichen, leider dabei (unfreiwillig) auch an den Ort, an dem man sich, ein bißchen aus der alten Gewohnheit, vor Verantwortung flüchtet, oder mangels alternativer Ideen. In den letzten Tagen hatte ich tatsächlich (zum Glück nur kurz) den Rückfall in ein Gefühl der Depression, wie ich es von früher her kenne. Inzwischen weiß ich, daß es auch ein Selbstschutz ist, und man es erst aufgeben kann, wenn man fähig ist, Bindungen einzugehen und Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe bisher eigentlich ein Nomadenleben geführt, ich lebte an so vielen, verschiedenen Orten. Ich gehe eigentlich schnell starke Bindungen ein, einfach vom Gefühl, aber trotzdem habe ich Bindungsangst, was gelegentlich eine sehr aufreibende Kombination ist.
Am Meisten lerne ich gerade über Bindung und Verantwortung in der Freundschaft mit dem Nachbarskind, und jetzt auch in wachsendem Maße mit dem Chor, für den ich mich jetzt wirklich entschieden habe. Da könnte ich jetzt nicht einfach wegziehen, oder so. Das habe ich jetzt angefangen.
Ich staune schon, daß es soooo lange dauerte, aber ich war ja auch wirklich lange weg.
Nun ja, and here I am. :-)
Das war jetzt mal richtig viel Text angeregt heruntergeklappert. so spät in der Nacht, ich hoffe, Ihr konntet mir folgen.
Ihr schlaft sicher alle schon, deßhalb EINEN GUTEN MORGEN!
:-)
Überall viel gelacht, aus vollem Herzen, schön, alle mal wieder zu sehen. Ein herrlicher Tag.
Seltsames geschieht mir gerade, ich scheine einen Wandel durchzumachen. So was wie ein Wachstumsschubi.
Es geht um Entscheidungen.
Ich glaube, daß ich mich jetzt, nach 3 Jahren, schließlich dafür entschieden habe, mit ganzem Herzen hier zu sein, an diesem Ort.
Das Wissen, jetzt auf längere Zeit im Kino arbeiten zu können, hat mich, nach der riesigen Freude darüber, für ein paar Tage total ins Gegenteil gestürzt, ich bekam plötzlich Panik, als mir bewusst wurde, daß ich eine dauerhafte (jedenfalls temporär erst mal unabsehbare) Bindung eingehe. Dabei arbeite ich ja in Wirklichkeit schon 10 Monate da.
Die Panik bezog sich auch nicht wirklich auf die Arbeit, sondern allgemein auf den Umstand, jetzt erst mal im Nordschwarzwald zu verbleiben, also so wirklich seßhaft sein. Das war ich bisher nur bedingt.
Aber heute hat sich das Gefühl zum Glück in Luft, bzw. in Freude aufgelöst.
Ich finde die Kollegen und die Arbeitsatmosphäre wunderbar, und kann meine Fähigkeiten sinnvoll einbringen, und das ist alles sehr cool.
Dieses Leben hier als meine Basis zu betrachten, das hat scheinbar wirklich diese 3 Jahre gebraucht. Ich glaube tatsächlich, daß die Idee mit der Feuerschale das ausgelöst hat. Da sind so viele Dinge, die ich noch immer vermisse aus meinem Leben auf der Insel, aber ein paar Sachen kann ich auch hier machen, - mir schaffen. Das heisst auch - mehr Bindungen eingehen, auf Menschen mehr zu gehen. Dieses Gefühl war zuvor blockiert, ich hatte sehr oft das Gefühl, ich müsste mir den Rücken freihalten, daß ich vielleicht doch schnell mal wieder abhauen könnte, und damit meine ich nicht nur den äusserlichen Ort wechseln, sondern auch den innerlichen, leider dabei (unfreiwillig) auch an den Ort, an dem man sich, ein bißchen aus der alten Gewohnheit, vor Verantwortung flüchtet, oder mangels alternativer Ideen. In den letzten Tagen hatte ich tatsächlich (zum Glück nur kurz) den Rückfall in ein Gefühl der Depression, wie ich es von früher her kenne. Inzwischen weiß ich, daß es auch ein Selbstschutz ist, und man es erst aufgeben kann, wenn man fähig ist, Bindungen einzugehen und Verantwortung zu übernehmen.
Ich habe bisher eigentlich ein Nomadenleben geführt, ich lebte an so vielen, verschiedenen Orten. Ich gehe eigentlich schnell starke Bindungen ein, einfach vom Gefühl, aber trotzdem habe ich Bindungsangst, was gelegentlich eine sehr aufreibende Kombination ist.
Am Meisten lerne ich gerade über Bindung und Verantwortung in der Freundschaft mit dem Nachbarskind, und jetzt auch in wachsendem Maße mit dem Chor, für den ich mich jetzt wirklich entschieden habe. Da könnte ich jetzt nicht einfach wegziehen, oder so. Das habe ich jetzt angefangen.
Ich staune schon, daß es soooo lange dauerte, aber ich war ja auch wirklich lange weg.
Nun ja, and here I am. :-)
Das war jetzt mal richtig viel Text angeregt heruntergeklappert. so spät in der Nacht, ich hoffe, Ihr konntet mir folgen.
Ihr schlaft sicher alle schon, deßhalb EINEN GUTEN MORGEN!
:-)
momoseven - 2011/04/16 00:32
654 x aufgerufen und
abgelegt unter Gefühlshaushalt
Chutzpe - 2011/04/16 13:07
Gut Ding will Weile haben - oder so *klugscheissmodus off*
Schön!!!
Schön!!!
momoseven - 2011/04/16 18:01
An dem Spruch ist schon was Wahres dran, aber ich selbst staune doch, wie lange solche Ablösungsprozesse dauern.
Schönes Wochendende Dir!
:-)
Schönes Wochendende Dir!
:-)
Chutzpe - 2011/04/16 18:07
Ich weiss es leider selber *narf*
Danke, dir auch - wenigstens scheint die Sonne.
Danke, dir auch - wenigstens scheint die Sonne.
Mir ging es ähnlich. Ich bin in meinem Leben schon sicher über 40 mal umgezogen und fühlte mich auch irgendwie nirgends zu Hause. Außerdem hatte ich immer zwei Zuhause. Einmal bei meiner Mama und einmal da, wo ich gerade gewohnt hatte. Aber ich war irgendwie immer auf dem Sprung. Ich hab mich auch nie richtig dafür interessiert, mich richtig irgendwo einzurichten. D. h. ich habe es mir nicht schön gemacht, nicht die Wände gestrichen, nicht viel dekoriert und so weiter. Ich wußte ja, daß ich vielleicht nicht lange bleibe...
Im Moment wohne ich ja auch in einer WG, das ist auch nicht für die Ewigkeit. Und so sieht es in meinem Zimmer auch aus... ;-)
Schön, daß Du Deine Basis gefunden hast. Das ist was sehr Wertvolles...
Alles Liebe...
Letztlich hat das trotzdem nichts damit zu tun, ob ich jetzt wirklich für immer hier bleiben werde. Das ist bei mir auch nicht der Punkt, sondern daß ich eben das Gefühl und den Gedanken, auf dem Sprung zu sein, loslasse.
Wohntechnisch zum Beispiel würde ich mich , trotz netter Vermieter, irgendwann schon gerne noch verändern, am liebsten in eine große WG, mit Garten, und Holzöfen, und eigentlich auch sehr gerne auf dem flachen Land, aber das kommt irgendwann, wenn die Zeit passt. Für mich bedeutet es im Moment, die Gedanken an eine geliebte Vergangenheit im Zaum zu halten, nicht mehr so groß werden zu lassen, daß sie mich traurig machen können und lähmen, und mich auf die Zukunft zuzubewegen, indem ich die Gegenwart nutze, mit dem umgehe, was IST, nicht, was war, oder was sein könnte.
Schönes Wochenende wünsche ich Dir!
:-)