Der Tag danach

Scheine den gestrigen Super-Flow ganz gut überstanden zu haben. Ist kein Ower-Flow drauss geworden.Trotz anhaltender, aber erträglicher Schmerzen bin ich heute nicht in einem Jammertal aufgewacht, sondern auf einem hübschen, mittelhoch gelegenen Plateau mit etwas mehr Aussicht auf die umliegende Landschaft, auf dem ich auch meine nötige Ruhezeit etwas weniger öde und trist erleben kann. Mein Energiehaushalt ist, wie normalerweise nach so einer Nacht, nicht wieder bei Minus 8 gelandet (bei einer Skala von -10 bis +10, mit der Null als Normalzustand), sondern steht auf hoffnungserweckenden Minus 4, Tendenz steigend.
Inzwischen hab ich auch etwas gefunden, das mir 1. die Berge von Büchlein und Zettelchen, die sich um mich stapeln, wirksam abbauen kann, und 2. die eingehende Informationsflut in einen etwas übersichtlicheren Rahmen spannt: Einen kleinen Ringbuchordner, der in viele Rubriken aufgeteilt ist, zu denen ich mich nur hinblättern muss, um irgendeine Idee festzuhalten, oder etwas zur Verarbeitung abzulegen. So etwas wie eine mobile Festplatte, und ich bin gespannt, was sich da im Laufe der Zeit so alles ansammeln wird. Daß ich da nicht früher draufgekommen bin?Aus dem schlichten Grund einer nervenberuhigenden Arbeitsoberfläche bleibt auch mein Blogdesign bis auf weiteres schlicht knallgrau, bis auf meinen Header, den ich, wie Ihr vielleicht bemerkt habt, gerne öfters auswechsele. Die Strickoptik, die ich beim Beginn der Winterzeit reingestellt hatte, gefiel mir aber nicht, nachher sucht noch irgendjemand eine Anleitung zum Sockenstricken bei mir, und wundert sich dann, wo er da bloß gelandet ist.
Derzeit forsche ich, wie schon mein Leben lang, nach einer dauerhaft funktionierenden Methode, mein Zimmer in relativer Ordnung zu halten, aber dazu hab ich einfach viel zu viel, derzeit noch unverzichtbaren Krims-Krams, dessen Bestandteile sich wie in einem angefüllten Asteroidengürtel in verschiedenen, ellipsoiden Bahnen um mich herum drehen, und dessen Gesetzmässigkeit aus der Ecke der Chaostherie zu kommen scheint. Irgendwie war es echt einfacher, als alles noch in den Umzugskisten herumstand. Hätte ich im Moment mehr Stauraum, würde es auch nicht besser werden, denn dann kämen sofort auch mehr Sachen an den Start. Nein, an dieser anspruchsvollen Aufgabe werde ich noch sehr viel arbeiten müssen, und es werden dann erst gute Ergebnisse erzielt werden können, wenn es mir gelingt, mein inneres Chaos besser aufzuräumen. Vielleicht sollte ich meinen nächsten Urlaub mal in einer Wüste verbringen, wobei ich da wahrscheinlich am End begeistert jedes einzelne Sandkorn fotografieren würde. Dieser Sinn für die kleinsten Kleinigkeiten lässt sich einfach nicht abschalten, ich registriere jeden einzelnen Krümel in meinem Zimmer.
Jedenfalls fühle ich mich heute wie von guter, nahrhafter Kost gesättigt, und besänftigt. In meinem Inneren renoviere ich gerade das Zimmer, in dem meine Energie normalerweise Zuhause ist, die nach langer Abwesenheit geneigt zu sein scheint, zurückzukehren.
Es fiel mir schon immer schwer, Prioritäten zu setzen, was auch meine grossen Probleme mit Entscheidungen jeglicher Art spiegelt.
Je mehr Wahlmöglichkeit, desto schwieriger, und es gilt, in jeder Beziehung nach effektiven Essenzen zu forschen, für mich eine lebenslange und lebenswichtige Aufgabe, für deren bloße Formulierung ich fast ein halbes Jahrhundert gebraucht habe.
Seit ich von meiner Hochsensibilität weiss, sie bewusst habe anerkennen können, sie voll und ganz aus ihrem schuldbehafteten Schattendasein ins Licht holen konnte, entdecke ich sie jeden Tag mehr als Qualität, als Glück und auch als meine grosse Verantwortung. So viele Jahre geduckt in einer kleinen Kiste eingesperrt, und im Dunkel gehockt wie ein Kellerkind, sprudelt sie nun erleichtert wie eine wunderbare, glasklare Quelle durch ein Bachbett voller bunter Edelsteine, genannt Leben, gelegentlich noch von Unwettern getrübt und aufgewühlt, doch fliessen darf sie nun endlich, und dabei wäscht sie viel alten Dreck weg.
Feine Sache, das!
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Auf Schwallmodus

Der unten erwähnte Sprung, der auch bei Kindern nach einer Krankheit zu beobachten ist, und der einen auf eine weitere Wachstumsstufe katapultiert, brettert bei mir zur Zeit ungehemmt rein und ufert derzeit scheinbar in einen Rundumschlag aus. Ein wahnsinnig schönes Gefühl, wenn man, wie von Zauberhand geleitet, ein neues Land betritt. Beim Trommeln staunt man, daß man plötzlich so schnell und sauber spielen kann, das Piano spricht eine neue, wunderschöne Sprache, eine neue, feinere Brücke von Mone´s wirrem Hirn und der Tastatur erschliesst sich, und alles ist noch bunter und schöner als zuvor. Selbst von meinem Sofa aus, auf das ich mich nun körperlich erschöpft zum Extrem-Couching niedergelassen habe, erscheint mir die Welt nahe und aufregend und ich lasse mich treiben im Strom der Vielfalt. Während sich unten die Jungs und Mädels den Stress aus der Seele jammen, wiege ich mich hier oben sanft in Bildern und Buchstaben, Noten und Takten, Farben und Formen, Düften und dem Geschmack von Fencheltee.
Ich kann schon ziemlich viel gleichzeitig wahrnehmen, und wollte sicher mehr, wenn ich es könnte, und daraus ergeben sich derzeit manchmal sehr beseelte Momente, ohne daß ich gleich überreizt hintenüber kippen muss. Was bedeutet, daß ich beginne, Kraft zu gewinnen.
Für heute ist´s aber gut, hab doch tatsächlich bei der Djembe nach einer Weile meine leicht geschwundenen Muskeln gespürt, und so intensiv heute die Freude ist, der doofe Herr Schmerz ist es leider auch.
Muss mich in mein Bett prügeln, welches hoffentlich demnächst nicht mehr von wummernden Bässen geschüttelt wird, obwohl mein High-Sensation-Seeker Attacke schreit und ich jetzt eigentlich gerne auch noch tanzen würde.
Es musste mir aber erst richtig dreckig gehen, um jetzt mit Ergebenheit die Bremse ziehen zu können, der Spock in mir wurde überzeugt, langfristig zuerst mal halblang und nicht gleich wieder alle gewonnene Energie rauspulvern, aber ein paar Häppchen zwischendurch erhalten die Hochsensible bei Laune, bis bessere Zeiten kommen.
Habe das seltsame Gefühl, meine Finger brabbeln ohne mein bewusstes Zutun auf der Tastatur rum, seit meinem ersten Beitrag habe ich da doch einiges dazugelernt, und werde wohl demnächst beginnen, mit den Zehen schreiben.

Jetzt schnapp ich meine Klampfe
und setz mich auf mein Bett
und singe alte Lieder
ich glaub, das wird ganz nett.

Oder so!

Beseeltes Monchen meldet sich für heute ab.
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