Rausgefallen

Es ist für mich im Moment immer noch sehr schwer zu akzeptieren, aber ich bin wieder draussen aus dem Altersheim.
Obwohl ich bereit gewesen wäre, meine Zeit dort so gut wie möglich zu nutzen, hat mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Erschöpfung, die ich anfangs mit nach Hause nahm, wurde nicht weniger, sondern immer mehr und die permanente Überreizung hat sich mit jedem Tag verstärkt. Ich habe fast jeden Abend vor Erschöpfung geheult, und die Füsse taten mir auch nach 2 Wochen noch so weh, daß ich abends kaum noch laufen konnte. Ich konnte aber oft nicht einschlafen, oder wachte früh um 4 auf, und konnte dann nicht mehr schlafen.
Vorgestern hatte ich einen Termin bei meiner Betreuerin, die meinen guten Willen und meine Motivation erkannte, aber auch die Tatsache, daß ich nach 4 Monaten wahrscheinlich wieder ein Wrack wäre, ein Zustand, aus dem ich mich gerade langsam rausgearbeitet hatte. Sie überraschte mich selbst mit der sofortigen Beendung des Jobs, im Moment bin ich krankgeschrieben, und nach Ostern gucken wir, wie es weitergeht.
Sie meinte, wir hätten uns vielleicht ein bisschen zu schnell vorgeprescht.
Ich hätte mich, wie es meine (für mich so ungesunde) Art ist, weiterhin durchgebissen, gemäss der in mein Hirn so eingebrannten, altbekannten Durchhalte- Parolen. Ich weiss, daß ich während meiner Arbeitszeit dort voll dabei war, und mich die alten Menschen mochten und ich gut mit ihnen umging.
Was ich nur sehr schwer kann, vor allem, wenn ich mit lebendigen Menschen zu tun habe, ist, eine dickere Haut haben, mir Pausen NEHMEN, das Tempo (sprich die Aufnahme von Reizen) mehr zu kontrollieren. Obwohl ich wirklich nicht die Schuld auf Andere schieben will, lag es sicher auch zu einem Teil an der etwas seltsamen Mitarbeiterschaft, (Menschen, die sich in ihrer Zeit dort eine extrem dicke,irgendwo zu dicke Haut angeeignet haben, so dick, daß sie lieblos wirken). Das ist nicht nur mir eher unangenehm aufgefallen, sondern auch anderen Kolleginnen, die dort als Hilfskräfte tätig waren.

Wie dem auch sei, ich bin draussen, es IST, und ich habe jetzt allein 2 Tage gebraucht, um mir selbst keine Schuldgefühle mehr einzureden, mich nicht mehr als Versagerin zu sehen, und auch, um diese totale Überreizung wieder ein bisschen zu überwinden, die mich fast wieder in eine Depression gestürzt hätte.

Tatsache ist: Es ist ein ganz arg schwieriger Job, und die Menschen, die ihn langjährig ausüben, haben meine ganze Hochachtung.
Ich könnte ihn, auf Dauer, nicht ausüben, jedenfalls nicht gut, oder nur mit vielen Fehlzeiten.
Gelernt habe ich , selbst in der kurzen Zeit , sehr, sehr viel.
Demnächst werde ich noch mal genauer über meine Erlebnisse dort schreiben.

Ich versuche, langsam wieder auf die Füsse zu kommen.
Für mich ist es, gerade in solchen Fällen, wenn es das Arbeitsleben betrifft, selber schlimm, daß ich so sensibel auf alles reagiere.
Um nicht zu sagen, ES KOTZT MICH AN!

Ist aber nicht zu ändern, sondern wird eher noch stärker mit den Jahren. Seit ich nicht mehr rauche (Hey, gestern waren es schon 3 Monate!) scheint es sich verdoppelt zu haben, und ich muss echt aufpassen, daß ich nicht wieder in eine chronische Überreizung reinrutsche, was bei mir Panikanfälle, Depressionen und Schmerzzustände aufgrund psychovegetativer Störungen bedeutet, und so etwas braucht wirklich niemand!!!!


Da ich in den 6 Wochen Arbeit in der Druckerei ein gutes Gleichgewicht für mich finden konnte, habe ich noch Hoffnung, daß ich irgendwann mal dauerhaft etwas finde, was mich nicht auffrisst.

:-(
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