Sonntag, 28. März 2010

Rausgefallen

Es ist für mich im Moment immer noch sehr schwer zu akzeptieren, aber ich bin wieder draussen aus dem Altersheim.
Obwohl ich bereit gewesen wäre, meine Zeit dort so gut wie möglich zu nutzen, hat mir mein Körper einen Strich durch die Rechnung gemacht. Die Erschöpfung, die ich anfangs mit nach Hause nahm, wurde nicht weniger, sondern immer mehr und die permanente Überreizung hat sich mit jedem Tag verstärkt. Ich habe fast jeden Abend vor Erschöpfung geheult, und die Füsse taten mir auch nach 2 Wochen noch so weh, daß ich abends kaum noch laufen konnte. Ich konnte aber oft nicht einschlafen, oder wachte früh um 4 auf, und konnte dann nicht mehr schlafen.
Vorgestern hatte ich einen Termin bei meiner Betreuerin, die meinen guten Willen und meine Motivation erkannte, aber auch die Tatsache, daß ich nach 4 Monaten wahrscheinlich wieder ein Wrack wäre, ein Zustand, aus dem ich mich gerade langsam rausgearbeitet hatte. Sie überraschte mich selbst mit der sofortigen Beendung des Jobs, im Moment bin ich krankgeschrieben, und nach Ostern gucken wir, wie es weitergeht.
Sie meinte, wir hätten uns vielleicht ein bisschen zu schnell vorgeprescht.
Ich hätte mich, wie es meine (für mich so ungesunde) Art ist, weiterhin durchgebissen, gemäss der in mein Hirn so eingebrannten, altbekannten Durchhalte- Parolen. Ich weiss, daß ich während meiner Arbeitszeit dort voll dabei war, und mich die alten Menschen mochten und ich gut mit ihnen umging.
Was ich nur sehr schwer kann, vor allem, wenn ich mit lebendigen Menschen zu tun habe, ist, eine dickere Haut haben, mir Pausen NEHMEN, das Tempo (sprich die Aufnahme von Reizen) mehr zu kontrollieren. Obwohl ich wirklich nicht die Schuld auf Andere schieben will, lag es sicher auch zu einem Teil an der etwas seltsamen Mitarbeiterschaft, (Menschen, die sich in ihrer Zeit dort eine extrem dicke,irgendwo zu dicke Haut angeeignet haben, so dick, daß sie lieblos wirken). Das ist nicht nur mir eher unangenehm aufgefallen, sondern auch anderen Kolleginnen, die dort als Hilfskräfte tätig waren.

Wie dem auch sei, ich bin draussen, es IST, und ich habe jetzt allein 2 Tage gebraucht, um mir selbst keine Schuldgefühle mehr einzureden, mich nicht mehr als Versagerin zu sehen, und auch, um diese totale Überreizung wieder ein bisschen zu überwinden, die mich fast wieder in eine Depression gestürzt hätte.

Tatsache ist: Es ist ein ganz arg schwieriger Job, und die Menschen, die ihn langjährig ausüben, haben meine ganze Hochachtung.
Ich könnte ihn, auf Dauer, nicht ausüben, jedenfalls nicht gut, oder nur mit vielen Fehlzeiten.
Gelernt habe ich , selbst in der kurzen Zeit , sehr, sehr viel.
Demnächst werde ich noch mal genauer über meine Erlebnisse dort schreiben.

Ich versuche, langsam wieder auf die Füsse zu kommen.
Für mich ist es, gerade in solchen Fällen, wenn es das Arbeitsleben betrifft, selber schlimm, daß ich so sensibel auf alles reagiere.
Um nicht zu sagen, ES KOTZT MICH AN!

Ist aber nicht zu ändern, sondern wird eher noch stärker mit den Jahren. Seit ich nicht mehr rauche (Hey, gestern waren es schon 3 Monate!) scheint es sich verdoppelt zu haben, und ich muss echt aufpassen, daß ich nicht wieder in eine chronische Überreizung reinrutsche, was bei mir Panikanfälle, Depressionen und Schmerzzustände aufgrund psychovegetativer Störungen bedeutet, und so etwas braucht wirklich niemand!!!!


Da ich in den 6 Wochen Arbeit in der Druckerei ein gutes Gleichgewicht für mich finden konnte, habe ich noch Hoffnung, daß ich irgendwann mal dauerhaft etwas finde, was mich nicht auffrisst.

:-(
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Kinkerlitzch3n - 2010/03/28 13:07

Liebe Mone!

Das tut mir sehr leid für dich! Mir gings vor wenigen Monaten haargenauso.

Ich dachte, ach - mir gehts ja wieder super gut, da kann ich auch wieder mehr machen. Nur hatte ich übersehen, wie sehr mich allein das Einstellen auf neue Personen und Gegebenheiten fordert. Dazu die wie so oft zu hoch angesetzten Ansprüchen an mich selbst, ich muß ja (auch als Anfänger) alles mind. zu 100% machen, gut ist nicht gut genug, vielleicht kennst du das ja. Das Ganze war fast von vorneherein zum Scheitern verurteilt.
Zum Glück hab ich aber dann doch gleich die Konsequenzen gezogen und den Job aufgekündigt. Klar hätte ich mich durchbeissenkönnen - doch zu welchem Preis?
Klar fühlte ich mich zuerst als Versager, aber das ist nicht so - gemessen an dem, was ich derzeit zu leisten imstande bin, hab ich alles gegeben. Der Rest liegt nicht in meiner Hand. Bzw. muß ich weiter an meiner Stabilität und Belastungsfähigkeit arbeiten, jetzt geht das eben noch nicht wieder so wie vorher.
Und vorher war's ja auch zuviel - nur über Monate/Jahre verschleppt und nicht ernstgenommen.

Oh sorry, jetzt erzähl ich schon wieder die ganze Zeit von mir - aber es geht ja um dich!
Du bist nicht allein mit diesen Problemen. Du hast es ja selbst auch bei Aurisa geschrieben - es ist sehr schwierig, den Grat zwischen guter und wichtiger Belastung und Überlastung nicht zu überqueren. Umso wichtiger ist es, wenn deine Betreuerin das rechtzeitig erkannt hat und dich gebremst hat.

Du hast recht - es ist zum Kotzen - aber das hilft uns halt auch nicht weiter. Einmal richtig auskotzen und dann schauen, wie man das beste aus den Gegebenheiten macht, alles andere bringt niemanden weiter.
Aber auch kleine Mäuseschrittchen führen zum Ziel! Verlier durch diesen Rückschlag nicht den Mut, du bist ja auf einem guten Weg!!

Alles Liebe, Kinker

momoseven - 2010/03/28 13:52

Hallo, liebe Kinker!

Das hat mir jetzt richtig gutgetan, daß Du soviel von Dir berichtet hast, denn es zeigt mir wirklich, auch zum Teil bis hin zu den Feinheiten, daß es nicht nur mir so geht. Oft macht es ja das Gefühl, damit allein zu sein, oder unverstanden, noch ungleich schlimmer.
Ja, ich habe wirklich Glück gehabt mit meiner Betreuerin, die selbst sehr sensibel ist, und zum Glück auch sehr menschlich. Der Grund für den schnellen Abbruch ist aber natürlich auch, daß das Arbeitsamt ja herausfinden will, wo man mich später gut einsetzen kann, oder wo, oder ob sich eine Weiterbildung lohnt. Ich muss sehr aufpassen, daß man mich nicht auf´s Abstellgleis schiebt, durch Arbeitsunfähigkeit oder dergleichen.

Diesen Grat herauszufinden, von dem Du schriebst, ist im Moment meine wichtigste Aufgabe. Mir wird langsam klar, daß mein Versuch, jedem, soweit möglich, gerecht zu werden (NICHT- es jedem recht zu machen, DAS ist was anderes, und eher ungesund), ein sehr schwieriges Unterfangen ist, aber für mich und meine Persönlichkeit einfach wichtig, und persönliche ethische Notwendigkeit. Natürlich hatte ich dabei mich selbst immer gerne ausgelassen, oder zumindest vernachlässigt, und diese Lektion jetzt stupst mich mit der Nase mitten ins Thema zurück.

Ich wünsche Dir auch Alles Gute bei Deiner Bemühung um Dich selbst (vielleicht kann man sich gelegentlich unterstützen. mir hat Dein Kommentar schon echt gut getan!)
Liebe Grüsse :-)
Kinkerlitzch3n - 2010/03/28 14:05

Das freut mich, wenn du dich dadurch ein bissl besser fühlst!
Das Leben ist halt kein Kinderspielplatz - aber auch kein Gulag ;o)
Alles Gute auf deinem Weg!
momoseven - 2010/03/28 14:09

Dir ebenso :-)

Aurisa - 2010/03/28 13:15

Liebe Mone,
für mich kam das jetzt ziemlich überraschend... aber ich sitze halt auch nicht neben dir und sehen darum nicht wie es dir abends geht...

So ein Blog ist halt immer nur ein sehr begrenzter Ausschnitt und Einblick aus dem und in das Leben eines Menschen...

Ich kann dir nur sagen:
Du hast alles richtig gemacht!

Wenn dich der Job zu sehr belastet, dann war aufzuhören das einzig Richtige, was du tun konntest.

Wenn du dich dabei kaputt machst hat niemand was davon... weder du noch die alten Leutchen im Heim, noch dein Arbeitgeber, die Arge oder sonstwer... keiner hat was davon!

Ich verstehe, daß das ein sch****-Gefühl ist den Bettel hinwerfen zu müssen... Ich würde mich genauso fühlen an deiner Stelle.

Das ändert aber nichts daran, daß es richtig und wichtig war, daß du dich dafür entschieden hast.

Du kannst nur tun, was für dich körperlich und seelisch zu schaffen ist, mehr geht nicht, PUNKT!

Und niemand kann alles machen und schaffen.
Manches liegt einem... anderes liegt einem weniger oder überfordert einen...
Dafür kannst du andere Dinge!

Für mich wäre so ein Job übrigens auch nichts.

Ich bin ja bekennend arbeitswütig ;)... aber meine Bücher nehmen es mir auch nicht übel, wenn ich sie mal wieder ein wenig herumschubse ;)...
Bei alten Menschen dagegen... da bekäme ich die Krise... weil ich eigentlich immer schnell machen will um viel zu schaffen, das bei alten Menschen aber nicht geht, weil man sich für die Zeit nehmen und Rücksicht auf ihren langsameren Rythmus nehmen muss...

Dann MUSS man aber wieder schnell machen weil in der Pflege ja immer zu wenig Zeit, weil zu wenig Personal da ist...

Ein unlösbarer Konflikt :(... wegen dem ich so einen Job auch auf keinen Fall machen möchte... weil ich genau weiss, daß ich mich dabei völlig aufreiben würde... zumal er auch noch körperlich sehr anstrengend ist...

Nein liebe Mone... mach dir bitte keine Vorwürfe mehr, denn dafür gibt es wirklich keinen Grund!

Mir wäre es früher oder später genauso gegangen wie dir...

Alles Liebe und schönen Sonntag
Klaudia

momoseven - 2010/03/28 14:06

Hallo, liebe Klaudia!

Danke auch Dir für Deinen langen Kommentar, das alles hilft mir gerade wirklich sehr, das Gefühl, versagt zu haben zu überwinden.
Es ist schon so, daß ich sehr gut mit den alten Leutchen zurecht kommen, einfach, weil ich sie gerne mag, und keine Berührungsängste habe. Schon jetzt vermisse ich einige von ihnen, die ich dort kennengelernt habe. Diese Menschen brauchen viel Sanftheit und Zeit und Würdigung, und dagegen steht der Arbeitgeber mit seinem Qualitätsmanagement, dem Sparen an allen Ecken und Enden, dem Stückweise Wegfall von qualifiziertem Personal, das von Zivis ersetzt wird, die ja jetzt kaum noch Zeit für die Einarbeitung haben, und oft selbst aus einer lieblosen Erziehung kommen.
Ich hätte es gerne gekonnt, dort ein gutes Gegengewicht reinbringen, aber der Preis wäre einfach zu hoch.
Danke Dir Liebe, Dir auch einen schönen Sonntag!!!
Eugene Faust - 2010/03/28 13:48

Ich glaube dieses Eingeständnis ist eine reife Leistung, liebe Mone, auch wenn es sich gerade nicht so anfühlen mag.

Kompliment auch für deine Standhaftigkeit gegen das Nikotin!

Ich wünsche dir einen friedlichen und entspannenden Sonntag. :x

momoseven - 2010/03/28 14:08

Danke, liebe Eugene!

Wie immer, siehst Du es sehr klar!
Langsam geht es besser, auch durch die lieben Kommentare.
Dir einen ebenso schönen Sonntag!
:-XXX
GreenEyesMind - 2010/03/28 14:13

hallo momoseven,
ich bin selbst betreuerin für menschen, die über´s arbeitsamt in pflegeheimen arbeiten, und möchte dir folgendes auf deinen weg mitgeben:
ich habe viele menschen kennengelernt, die vom arbeitsamt eine maßnahme im pflegeheim bekamen. nicht immer war die motivation, für alte menschen da zu sein vordergründig, sondern auch angst, zu versagen, wenn denn das aamt schon so eine stelle vermittelt. gerade diese angst, dann vielleicht bezüge gekürzt zu bekommen, oder in keine weitere stelle vermittelt zu werden, war für mich immer ziemlich erschreckend, auch wenn ich sie (aus sicht des betreffenden) gut verstehen kann. aber das aamt verstehe ich nicht - das kann doch nicht sein, hab ich mir immer wieder gedacht, man sollte doch auch sagen können, wofür man geeignet ist oder nicht...
dafür möchte ich dir mut machen...du hast fähigkeiten, kannst viele aufgaben bestimmt richtig gut erfüllen, aber eben nicht jede...das ist keine schande und auch kein grund, sich ungenügend oder schlecht zu fühlen.
ich wünsche dir, dass du deinen weg findest - nicht für´s aamt oder für irgendjemand anderen, sondern für DICH...horch in dich hinein, lass deine wünsche und vorstellungen zu - schreib sie vielleicht auf und dann mach dich an gedanken der umsetzung - was brauchst du, um deine ziele zu erreichen? träume sind dabei mehr als erlaubt...doch tue es immer nur für DICH!!!
alles liebe unbekannter weise

edit: ich habe gerade nochmal nachgelesen und glaube, mein kommentar war am thema vorbei :-(
vielleicht noch ergänzend: auch wenn wir aufgaben gerne machen, so heißt es noch lange nicht, dass wir auch für diese gemacht sind...gerade in der altenpflege gibt es noch eine menge zu tun...ich denke da nur an eine möglichkeit, dass sich pflegekräfte entlasten können, dass, was sie mit sich rumtragen loswerden können, damit sie an ihrer guten! arbeit nicht verzweifeln...dafür kämpfe ich seit einer kleinen weile, aber es ist noch ein langer weg bis dahin...

momoseven - 2010/03/28 14:35

Hallo!

Vielen Dank für Deinen Kommentar! Du hast schon sehr recht mit dem was du schriebst, und ich bin sehr froh, daß es damit auch mal zur Sprache kommt. Ich hatte zwar schon mal ganz früher in der Pflege gearbeitet, und war deßhalb schon motiviert, als mir der Job vorgeschlagen wurde, aber mein Gefühl sagte mir eigentlich, daß es für mich wahrscheinlich nicht gut sei. Da ich aber bereits ein anderes Angebot nicht wahrgenommen hatte( bzw. der Arbeitgeber mich als nicht geeignet angesehen hatte) hatte ich auch Angst, daß dies negative Auswirkungen auf meine Grundsicherung oder den weiteren Verlauf der Berufsförderung haben könnte. Gross ist eben auch die Angst, auf dem Abstellgleis zu landen, nur weil ich nicht so belastbar oder leistungsfähig bin, daß ich mich für irgendeinen Arbeitgeber "rentiere".
Jedenfalls, gut, daß es auch solche Leute wie Dich gibt! :-)
GreenEyesMind - 2010/03/28 14:39

und gerade das ist sooooo schade......dieses gefühl, sich rentieren zu müssen, leistungsfähig sein zu müssen, immer 100%ige Leistung zu bringen...das ist kein gutes gefühl und da gebe ich schon auch dem aamt die schuld, dass sie da nicht feinfühliger sind...

was würdest du denn gern beruflich machen - auch im hinblick auf dein "gut schaffen" ohne kaputt zu gehen?
momoseven - 2010/03/28 14:57

Ach je!

Da gäbe es so viel!
Ich habe schon so viel gemacht, aber ich bin leider einfach keine "Geschäftsfrau", und das was mir Spass machte (Goldschmiede-Pantomime-Improtheaterkurse) konnte leider nicht satt machen.
Inzwischen habe ich es ja schon etwas "realistischer" eingegrenzt, glaube, ich würde mich sehr gut für Beratung oder Rezeption eignen, mit 3 Fremdsprachen, Synchronsprecherin würde mir gefallen, habe aber keine Ahnung wie man da hinkommt, ich soll eine sehr schöne Stimme haben, privat übe ich mich im Fotografieren und Schreiben,
könnte ich noch mal studieren, würde ich Psychologie oder Biologie studieren.
Ich habe soooo viele Interessen und auch Begabungen, daß ich das nie wirklich auf einen Punkt habe bringen können.
momoseven - 2010/03/28 15:25

Zu Deinem Edit:

Nein, vorbei am Thema war Dein Kommentar sicher nicht!
Die Chefin der BT, der ich unterstellt war, hat wirklich eine tolle Arbeit gemacht, die alten Menschen liebten sie, und kamen sicher gerne zu ihren Angeboten. Sie macht das seit 17! Jahren, und hat sich wohl wirklich ganz da reingegeben. Leider ist es auch so, daß ihre Hände total zittern, so daß sie eigentlich kaum noch fähig ist, zu basteln, und sie sehr starke Rückenbeschwerden hat, und sich praktisch nicht mehr bücken kann. Menschlich ist sie wirklich toll zu den Heimbewohnern, wirkte auf mich mit ihren Mitarbeiterinnen aber seltsam leb-und lieblos, und guckte z.B.mir nie in die Augen. Eigentlich wirkte sie total kaputt. Sie war unheimlich sauer auf die Heimleitung, von der sie sich permanent übergangen fühlte, und beklagte sich sehr über die Sparmassnahmen, die ihre Arbeit in der Beschäftigungstherapie erschwerten.
Allanna - 2010/03/28 14:54

Liebe Mone,
viel kann ich gar nicht zu den guten Kommentaren vorher ergänzen, nur, dass ich Dich aus der Ferne mal in den Arm nehme...
Das "rausfallen" ist so eine Sache, vor allem, wenn der eigene Körper so schnell sagt: stopp, ich kann das nicht mehr. Die eigene Motivation will da vielleicht noch viel mehr, aber wenn es dann mit schlafen und erholen nicht mehr klappt, dann muss wohl auch was anders werden.
Aber Du hast auch neben dem Arbeitsleben ein Leben (auch wenn das vielleicht platt klingt). Klar, die Anerkennung im Job ist wichtig und das geregelte an Arbeitszeiten vielleicht auch, um sich zu "organisieren", aber es ist nicht alles, oder? Ich kann GreenEyesMind nur recht geben: dauernd leistungsfähig sein zu müssen und keine Schwächen zwischndurch zulassen zu dürfen, ist bestimmt kein gutes Gefühl und geht eigentlich auch nicht.
Lass Dir Zeit *stups*
LG Allanna

momoseven - 2010/03/28 15:13

Danke, liebe Allanna

Bei mir war es vielleicht auch schon immer so, daß ich sehr schwer zwischen "Leben" und "Arbeit" trennen konnte. Mein Ideal war schon immer, mit dem was ich liebe, und was mir guttut UND was ich gut kann, soviel zu verdienen, daß ich davon leben kann. Das klingt heutzutage sicher sehr naiv, ist aber wahrscheinlich das einzig wirklich gesunde. Wäre ich nicht die, die ich bin, wäre das vielleicht anders. Mittlerweile kann ich mir aber auch besser vorstellen, etwas relativ Mechanisches zu machen (Gemüse schneiden z.B.oder in einer Druckerei zu arbeiten), denn eigene Projekte sind sowieso immer am Laufen, und wenn das Einkommen einigermassen gesichert ist, würde ich sogar gerne ehrenamtliche Tätigkeiten aufnehmen (z.B.regelmässig einige Stunden ins Altersheim).
Zur Zeit ist der Druck halt auch deßhalb so hoch, weil es ökonomisch einfach ZU knapp ist, und mir Himmelangst wird, wenn ich denke, daß ich z.B. unbedingt zum Tierarzt sollte.

Danke für die Umarmung, selbst wenn es "nur" virtuell ist, es tut gut, vielleicht ist es das, was mir zur Zeit am allermeisten fehlt. Ich bin einfach ganz allein mit dem ganzen Zeug, insofern daß ich grad nicht mal meine Therapeutin habe, weil die Krankenkasse eine Weiterführung der Therapie nicht bewilligen will, und wir gerade darum kämpfen. Ich habe viele liebe Bekannte, aber leider habe ich niemanden an meiner Seite. Und das macht schon ganz schön viel aus. Es wäre leichter, manchmal etwas mit jemandem teilen zu können.
Zum Glück habe ich EUCH hier!
:-)

Ganz liebe Grüsse von Mone
creature - 2010/03/28 15:22

hier eine geschichte vom hirschhausen, am falschen dampfer.
ich hab schon viel gemacht in meinem leben, und bin draufgekommen das ich für vieles nicht gemacht bin.
ist doch schön, das leben ist zu einmalig und zu schade um es geistig und körperlich kaputtzumachen, dazu sind wir sicher nicht geboren.
du solltest dich wirklich nicht die leiseste spur von schuldig fühlen, denn wenns eine sünde gibt dann, ja dann ist es dies!

momoseven - 2010/03/28 15:34

WOW!

Danke Creature!
DAS war jetzt das Ipfelchen auf dem Tü!!!
:-)
Kinkerlitzch3n - 2010/03/28 17:09

Was mir besonders gut gefällt: "...andere gibts schon genug..."
_murmel_ - 2010/03/28 20:01

zu viel

Hallo Mone,
diese direkte soziale Arbeit fordert einen guten Eigenschutz. Ich pendle immer über die Grenze und zurück, immer auf der Hut vor dem "Zu viel an mich ran lassen" und auch dem "ich will jetzt sofort alles bewegen". Manchmal werden mir die Menschen, mit denen ich arbeite, ZU wichtig. Schwierig, wenn die eigenen Grenzen so durchlässig sind. Dann muss ich tief durchatmen und laufen gehen.
Manchmal wünsche ich mir, Schraubensortierer zu sein, so für einen Tag ;-)

Ich wünsche Dir erholsame Tage mit entspannenden SpaTZiergängen!
murmel
http://murmelmurmel.twoday.net/

momoseven - 2010/03/28 23:01

Hallo, liebe Murmel

Ich habe viel mit Kindern und auch sog. schwierigen Jugendlichen gearbeitet (Goldschmiedekurse), und das hat mir immer total viel Spass gemacht. Leider konnte ich davon nicht leben, und ich kann mir auch vorstellen, wenn ich diese Arbeit, die ich damals 2-3x in der Woche einige Stunden gemacht hatte, jeden Tag 8h machen müsste, würde es sicher auch anders aussehen mit der Belastbarkeit.
Für mich wäre ES die Mischung zwischen "Schraubensortieren" (oder Gemüseschnippeln) und der direkten sozialen Arbeit. Mit Raum zum Atemholen, für Supervision, mit mehr Mitarbeitern, und weniger dieses ganze Rationalisierungsgequatsche, was einen schon im Vorfeld in Hudel bringt.
Dir auch ganz liebe Grüsse!!!
(Habe ich schon wieder Spatzieren geschrieben, Hach, ich kriegs einfach nicht raus;-)
_murmel_ - 2010/03/28 23:11

Genau, die Mischung wäre perfekt.
Und ohne den Druck der äußeren Bedingungen. Gilt für die Schule genauso.

Nein, Du hast nicht Spatz geschrieben, aber mir gefällt es und deshalb hab ich's übernommen.

Ich wünsche Dir eine gute Nacht!
momoseven - 2010/03/28 23:25

Dir ebenfalls, liebe Murmel!

momoseven - 2010/03/28 23:29

Ich möchte mich

bei allen hier heute Kommentierenden noch mal bedanken. Das hat mir nicht nur geholfen, über den Schock des plötzlichen Wechsels und über die erwähnte Scham hinweg zu kommen, sondern es hat mir sehr viele neue und interessante Denkanstösse gegeben, und nebenbei durfte ich einiges über Euch erfahren, und - ich habe hier wirklich das Gefühl, unter Freunden zu sein!
DANKE :-)

Mondkuss69 - 2010/03/29 13:21

Ich drück Dich einfach mal. Im Moment fehlen mir so ein bißchen die Worte, um meine Meinung auszudrücken...

momoseven - 2010/03/29 15:42

Danke!

Es geht auch ohne Worte!
Ich drück Dich einfach mal zurück!!!
:-)
Nachtgezwitscher - 2010/03/29 23:30

Liebe Mone! Ich hab auch schon mal gehört, dass es wirklich hart ist, im Altersheim zu arbeiten. Wenn es so schlimme Auswirkungen hatte, dann ist es doch viel besser und schöner für dich, dort nicht hinzumüssen. Man muss, und kann sowieso nicht, alles können. Das kann keiner. Alles Gute!

momoseven - 2010/03/29 23:55

Danke, liebes Nachtgezwitscher!

Tatsache ist: Ich vermisse die alten Menschen, die ich da kennengelernt habe. Manche waren wirklich bewunderungswürdig, und ich hätte sie gerne länger begleitet.
Aber körperlich bin ich noch immer völlig geschafft, und es war dann wohl besser so.
Liebe Grüsse!!!
_Zeo_ - 2010/03/29 23:46

Zitat:"Ich hätte mich, wie es meine (für mich so ungesunde) Art ist, weiterhin durchgebissen, gemäss der in mein Hirn so eingebrannten, altbekannten Durchhalte- Parolen" x <-- DAS kann ich nur so unterschreiben wie es dasteht!

Sonst wurde glaub ich schon alles gesagt und ich könnte das definitiv nicht besser formulieren kann ebenso einiges davon mitnehmen.

Ich gratuliere ebenfalls SEHR für 3 Monate rauchfrei und umarm dich aus der Ferne :-)
antworten

momoseven - 2010/03/29 23:57

Danke liebe Zeo!!!

Dachte mir, das Du so etwas auch kennst.

Dicke liebe Grüsse und Drücke zurück
:-)

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