Momentaufnahme

Noch nicht völlig zurück, doch das graue Zimmer nurmehr in meinem Rücken. Habe mich heute konsequent mit exzessivem körperlichem Nichtstun beschäftigt, (deßhalb hat es leider wieder nicht bis zum Zimmeraufräumen gereicht...), stundenlang in meine Sternkarten und Blattfratzen gestarrt, dazwischen auch mal in die Glotze, den Hund ausgiebig bewegt (sie läuft derzeit in kilometerweiten Kreisen um mich herum, während ich mich in kleinen Kreisen von Blatt zu Blatt schleppe...), und ein schönes Telefonat mit meinen Eltern geführt, und noch ein anderes, eher unerwartetes, aber nicht unangenehmes, und an meinem Schal rumgestrickt. Meine Nieren scheinen von innen wie knallhart aufgeblähte Ballons an die Seiten zu drücken, aber auch das ist heute nicht mehr so quälend, eben, weil ich viel geruht habe, und mich warmgehalten habe, wie ein Ei im Brutkasten.
Und gerade eben noch mal in die Nacht gegangen, und einen Wahnsinns-Sternenhimmel angetroffen, der war da auch gerade zufällig unterwegs, und es war schön, ihn mal wieder zu sehen. Ein gestochen scharfer Beinahe-Halbmond, gerade frisch dem Horizont entstiegen, umtupft von glitzernden Sternen, den Plejaden, der Cassiopeia und dem grossen Bären, die beide den Polarstern umgarnen (das ist der, der immer NORDEN schreit), und sogar gemilchstrasst hat es heute mal wieder, wobei man sie heute umgekehrt genauso für eine Wolkenschliere, eine Dunstschwade, oder einen ausgelaufenen Kondensmilchstreifen hätte halten können.
Schon so frisch, die Nacht, daß ich bereits Handschuhe angezogen habe, was ich die letzten Jahre nie musste, (und eigentlich auch gar nicht leiden kann), und mir eine Ganzgesichts-Wärmemaske wünschte, denn da ist es mir zur Zeit am meisten kalt. Am schlimmsten ist es an den Augen. Der Rest ist flächendeckend vergoretextet, und wasserfest atmungsaktiviert, und fast so kuschelig wie mein Bett. In das selbe werde ich nun wieder willig, oder eher widerwillig einsinken, morgen früh komme ich wieder an den Tropf, und da muss ich fit sein, Haha!
Ich habe die überaus seltsame Empfindung, daß die Zeit gerade beginnt, schneller zu laufen, daß ich mich auf Ereignisse zubewege, auf sie vorbereite, ohne einen Schimmer, auf was genau ich mich eigentlich da vorbereite. Ist letztlich irgendwo egal, Hauptsache, ich bin GUT vorbereitet.
Denn noch immer kann ich nichts wirklich planen.
Stehe noch immer mit beiden Beinen in der Luft.
Das ist der Vorteil eines Schwebezustandes, man kann den Boden unter den Füssen nicht verlieren...

Irgendwo hatte ich wohl auch mal wieder eine kompletten Aussetzer meiner sowieso nicht wirklich engelshaften Geduld,
bin mit vollem WAAAAH-Ich-will-jetzt-aber-JETZT-JETZT-JEEEEETTTZZZTT-Schwung an die Mauer des tatsächlichen, enervierend zähen Zeitverlaufs geknallt, diese So-Kurz-Vor-Dem-Ziel-Panik, so wie man umgekehrt sich monatelang auf eine grosse Reise freut, und kurz vor dem Flug die volle Muffe kriegt.
Die menschliche Psyche ist schon eine seltsame Maschinerie, die Gesetze, nach denen sie funktioniert sind seltsam logisch, aber selten vernünftig.

Huh, genug gefaselt für heute. Muss mal meinen Schlaf suchen gehen, der hat sich wieder irgendwo ganz raffiniert versteckt.
Ich hoffe, Ihr habt den Euren schon gefunden.
E guuuds Nechtle ( wie die Schwaben zu sagen pflegen)
332 x aufgerufen und abgelegt unter

Mone´s Glotzblattgalerie

Sie lassen mich im Moment nicht mehr los! Einmal den suchenden Blick aktiviert, sehe ich 1000 Gesichter überall, (leider hat dieses Verfahren bei essbaren Pilzen nicht ganz so gut funktioniert).
Ich neige schon immer dazu, überall Gesichter zu sehen, wo keine sein sollten, im Feuer, in Badezimmerkacheln, in Wolken und in Schatten. Als Kind gruselte ich mich deswegen oft sehr, das Mondlicht warf Monster auf den Teppich vor meinem Bett, die mich dann in meinen Träumen verfolgten.
Ich habe Teufel und Engel gesehen, und immer wieder ein Kindergesicht im Feuer.
Vielleicht ist meine derzeitige Manie eine Aufarbeitung dieses seltsamen Sinnes. In der Menge an Gesichtern, die mir im Moment entgegenblicken, lachen mich doch recht viele an, oder bringen mich zum Lachen, und das relativiert ein wenig die, nach wie vor, erscheinenden Monsterfratzen, die traurigen und unglücklichen Antlitze, die seltsam anrührenden Ausdrücke.
Hier noch mal eine kleine Auswahl:

16-10-08-074
Ein Brennesselgespenst


16-10-08-079
Und ein anderer Blattgeist.

16-10-08-071
Ein freundliches Blatt!

18-10-08-101
Verschleierte Schönheit mit zweifarbigen Augen!


16-10-08-016
Verschmitzt...


16-10-08-047
Verdutzt...


16-10-08-093
oder traurig...


16-10-08-082
lamentierend.


18-10-08-051
Ein verdatterter Blattling...


16-10-08-096
und eine scheue, zarte Schönheit.


18-10-08-048
Und worauf warten diese traurigen Herrschaften?


17-10-08-049
Vielleicht auf eine biologische Eva mit Schweiss auf der Stirne?


To be continued...
397 x aufgerufen und abgelegt unter Fotogalerien

Im grauen Zimmer

Es war zu spät und ich konnte es nicht mehr verhindern, im grauen Zimmer der Depression zu landen. Es passiert nicht mehr so oft, wie früher. Jetzt fühle ich wenig, bis auf die heissen Schmerzen in meinem Leib, und die depressionsübliche Unbehaglichkeit, Taubheit und Kälte, ein seltsames Summen,gepaart mit der Unfähigkeit, mich bewegen zu wollen oder mich wirklich konzentrieren zu können. Noch nie habe ich direkt, "live" in diesem Zustand hier rein geschrieben, und es kommt mir auch sehr unwirklich vor. Meine Sicht ist irgendwie wie eingeschränkt, und meine Kehle ist wie zugeschnürt von nicht herauskönnendem Weinen. Ich habe das Gefühl, würde ich mich bewegen, würde alles aufgewühlt, was in mir brodelt, und vor dem ich in dieses graue Zimmer geflohen bin, und ich würde zerschellen wie ein Glas, daß auf den Boden fällt. Ich weiss vage, daß ich den ganzen Tag Wut und Enttäuschung in mir spürte, und das nicht zulassen wollte/konnte. Wenn es kommt, kann ich es mittlerweile etwas vorher fühlen (die Herolde...), aber ich kann es noch immer nicht aufhalten, wenn es zu stark ist.
Ich bin schlagkaputt, und das wird mir hoffentlich helfen, bald einzuschlafen, mich auszuschalten.
Ich wünsche niemandem dieses ensetzliche Gefühl!
427 x aufgerufen und abgelegt unter

Willkommen

Du bist nicht angemeldet.

Bei mir

Ah super, da bin ich...
Ah super, da bin ich beruhigt, vielen Dank :-)!
Rössle - 2018/05/31 19:35
Das kann ich beantworten,...
Das kann ich beantworten, denn ich habe beide Blogs...
NeonWilderness - 2018/05/31 19:32
Ich hoffe du hast mitbekommen,...
Ich hoffe du hast mitbekommen, daß twoday heute seine...
Rössle - 2018/05/31 19:28
Liebe Grüße... :-)
Liebe Grüße... :-)
Thiara - 2016/04/07 09:31
Vielen lieben Dank für...
Vielen lieben Dank für Ihre Worte!
momoseven - 2016/02/07 08:38
Liebe Momoseven, ich...
Liebe Momoseven, ich höre aus Ihren Worten die tiefsitzende...
Heinrich.Sch - 2016/02/01 16:50
Herzlichen Dank für Deine...
Herzlichen Dank für Deine Worte. Ja, so ist es, alles...
momoseven - 2016/01/19 23:09
Hey, schön, dass du mal...
Hey, schön, dass du mal wieder ein paar Zeilen zum...
Hoffende - 2016/01/14 02:27
Dankeschön, ebenso :-)
Dankeschön, ebenso :-)
momoseven - 2016/01/07 22:45
Einen lieben Gruß mit...
Einen lieben Gruß mit Dank zurück und ein gesundes...
Moonbrother - 2016/01/05 11:42

Die Mondin

CURRENT MOON

Kontakt

tocalocamoätweb.de

Copyright

Alle in diesem Blog verwendeten Texte und Fotos unterliegen dem Copyright der Blogbetreiberin Momoseven und dürfen nur mit ausdrücklicher Genehmigung weiterverwendet und vervielfältigt werden.

Suche

 

Status

Online seit 5792 Tagen
Zuletzt aktualisiert: 2018/05/31 19:39

Credits

Web Counter-Modul


A-Flashmob
Arbeit
Bären
Beiträge des alten momosevenblogs
Bloggerkram
Braskymmatics
Das Wetter
Eigene Videos
Ereignisse
Erinnerungen
Eugenie
Experimente
Feuer
Fotogalerien
Fotowettbewerb
Freitagstexter
... weitere
Profil
Abmelden
Weblog abonnieren