Dienstag, 3. August 2010

Nachtgedanken

Neulich sagte ich es zu meiner Therapeutin:
Mein Leben ist derzeit schwierig, und sehr aufregend für mich, aber schön, weil ich mich so lebendig fühle. Es passiert nicht nur um mich herum, sondern auch in mir drin sehr viel, und ich spüre, daß ich wieder Zugang zu der starken Energie bekomme, die ich für eine lange Weile für komplett verloren glaubte. Das ist gut, aber das macht auch gleichzeitig wieder Angst, schliesslich habe ich gerade einen totalen Burn-Out hinter mir, der genau aus dem Grund geschehen ist, daß ich mit meinen Energien einfach nicht gut umgehen konnte. Mich einfach permanent absolut verausgabt hatte. Und das Ganze hat 3 meiner Lebensjahre gekostet!
Natürlich habe ich in der Zwischenzeit schon ein bisschen was dazu gelernt, und merke inzwischen schon recht schnell, wenn es zuviel zu werden droht. Leider kann man dann im realen Leben, in dem ich jetzt wieder stehe, nicht einfach gschwind zwischendurch mal wieder schnell aussteigen, aber schon so kleine Auszeitchen, innere Pausen, ein Spatziergang, ein Film, ein Nickerchen helfen mir im Moment, bei der Stange zu bleiben, denn da möchte ich gerne sein, ja und eben auch gerne bleiben.
Ich denke, jeder, der einmal so massiv aus dem Alltag rausgefallen war, und dann wieder zurückkehrt, kennt das: Man funktioniert vielleicht wieder, arbeitet wieder, geht jeden Tag aus dem Haus, etc., aber man ist einfach nicht mehr derselbe Mensch, man weiß einfach mehr um die Energien, die man aufbringt, oder eben nicht aufbringen kann, und man erkennt das auch mehr als zuvor bei seinen Mitmenschen. Man kennt nun vielleicht seine eigenen Grenzen ein wenig besser, und weiß auch, daß selbst die Forderung des Alltags, des Jobs, des Privatlebens und auch der eigene gute Wille, alles zu meistern, es nicht ändern können, so zu sein wie man ist, und man wirklich jeden Tag sorgsam mit sich umgehen muss, damit dieses Leben mit all seinen Herausforderungen zu meistern ist.
Vielleicht ist das ja die wirklich schwierigste Herausforderung, seine eigenen Grenzen zu akzeptieren und mit ihnen zu leben. Und das Beste, das Allerbeste daraus zu machen. Es gibt da Menschen, die das in der bewundernswertesten Weise vorleben, und ich kann solche Beispiele nur dankbar in mein Leben integrieren und dabei noch froh sein, daß ich so wenig körperliche Beschwerden habe.
Und, ganz ehrlich, so ein bisschen Stress zwischendurch, wenn es nicht zuviel wird für alte Hysterikerinnen, ist eigentlich was Feines, Belebendes, und macht das Leben spannend.
Jetzt, für´s Wochenende, da hat sich langerwarteter und lang erhoffter Besuch angesagt, und obwohl ich leicht mit den Ohren schlackere, weil echt viel Arbeit ansteht, und ich echt hoffe, daß ich die Wohnung zumindest halbwegs aufgeräumt bekomme, so freue ich mich doch riesig, und bin eigentlich auch bereit, dieses Wochenende so ein bißchen "ins Blaue hinein" zuzulassen.
Ich bin mir inzwischen sicher, daß das einfach O.K.wird.
Grinz!
28-Juli10-022

Jetzt muss ich aber unverzüglich 2 Plumser weiter ins nächste Zimmer machen, wo, wie immer, mein kleiner Süßhund bereits die gesamte Bettfläche belegt hat:

28-Juli10-019

Schlaft gut, Ihr Lieben!!!

:-)
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Nachtgezwitscher (Gast) - 2010/08/04 09:21

Das Öhrchen ist ja schnuffig :-)

momoseven - 2010/08/04 20:35

Und da hängt ein noch schnuffigeres Hundele dran.....
;-)
Eugene Faust - 2010/08/04 12:44

"...dieses Wochenende so ein bisschen "ins Blaue hinein" zuzulassen."
Das klingt gut.

Ich kenne diesen Perfektionsanspruch nur zu gut, aber lass doch einfach mal etwas liegen, es sei denn du willst es eh schön längst mal für DICH weggeräumt haben. ;)

Ich wünsche euch jedenfalls jetzt schon mal viel Spaß!

momoseven - 2010/08/04 20:37

Danke, Liebe!
Naja, das mit dem Aufräumen ist im Moment einfach ein Problem, weil ich in letzter Zeit immer voll platt bin, aber ich hab Freitag frei, und so wird alles schon mal entspannter sein.
Chutzpe - 2010/08/04 20:05

Nach all den Jahren, seit ich in Therapie bin - bin ich dieses Jahr zu der Erkenntnis gekommen, dass ich vor dem ersten Zusammenbruch und Therapiebeginn bereits vieles richtig gemacht habe - abgrenzen, abgrenzen, abgrenzen - auch wenns andere nur schwer nachvollziehen können - heute ist mir das egal - wenn ich kann, kann ich - wenn nicht, halt nicht.
Auch ich habe auf Arbeit die grössten Probleme, da die anderen gerne sagen, ich leiste zuwenig - das schadet mir sehr - doch ich bin schon permanent an meinen Grenzen - ich kann nur hoffen, dass ich bald einen "lahmeren" Job finde - weniger Geld ist mir egal - ich will ein Leben haben.

Was ich eigentlich meine: Du machst das schon richtig!

momoseven - 2010/08/04 20:42

Es fühlt sich auf jeden Fall besser an als früher, wobei ich auch das Glück habe, von Menschen umringt zu sein, die mich tatsächlich auch fragen, ob dies oder das O.K. ist, und ich tatsächlich inzwischen auch EHRLICH darauf antworten kann. Früher hätte ich, aus Angst, was falsch zu machen, vielleicht nicht früh genug die Bremse ziehen können, oder den richtigen Moment, was zu sagen, verpasst.
Chutzpe - 2010/08/04 20:46

Das kenne ich alles auch - wenn wir nicht zu uns schauen - wer soll es sonst tun?
momoseven - 2010/08/04 20:49

WENN jemand nach uns schaut - das ist ein Geschenk, aber erwarten kann man es nicht!
Chutzpe - 2010/08/04 21:00

Da hast du recht - ich hätte einen, ich mags nur nicht so, wenn man mich allzu sehr betüdelt, doch manches nehme ich sehr gerne an.
momoseven - 2010/08/04 21:02

Wie immer das richtige Maß!
:-)
Chutzpe - 2010/08/04 21:03

Yeah - er kennt leider nur Überfluss.
momoseven - 2010/08/04 21:06

Verstehe! Das kann ich auch nicht so ab.
_Zeo_ - 2010/08/05 22:36

Viel Spass am Wochenende!
's ist ja schon bald soweit :-)

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