Gefühlshaushalt

Rhythmische Weihnachtsvorbereitungen

Ich bin wirklich sehr froh, daß die Feiertage dieses Jahr so arbeitnehmerfreundlich liegen, ich hätte nämlich wirklich nicht mehr gekonnt. Zumal dann dieses Jahr noch diese Weltuntergangsaufregung dazukam. Ein Wochenende zum Ausruhen vor den Feiertagen, das ist ein Segen. So konnte ich die letzten 2 Tage endlich mal wieder zeitlos ausschlafen (überhaupt mal wieder gut schlafen), richtig schön mit einer lieben Freundin spatzierengehen, hemmungslos rumtrödeln und rumlümmeln, und heute in aller Ruhe das Chaos, das ich in meiner Wohnung in der letzten Woche angerichtet habe, wieder aufräumen. Alles voller Geschenkpapier und Geschenkbandschnipseln, Stiften, Pinseln, Klebmaterial, Verpackungen und dazwischen Staub, und Sächelchen, die ich in der Woche rausgezogen, und nicht wieder weggeräumt habe.
Von der Küche will ich mal gar nicht reden...
Ein ganz besonderes Weihnachtsgeschenk erreichte mich bereits vorgestern, eines worüber ich mich wirklich total gefreut habe:
Praktisch der gesamte Djembéworkshop wurde aufgezeichnet, inclusive der geliebten Stimme meines Lehrers und all dem Gelächter, und nun wippe ich mich im Takt der Trommeln durch meine Wohnung und höre mich noch mal durch meine geliebten Rhythmen, und höre mich selber in den Aufnahmen lachen.
Es gibt fast nichts, was mich so zu entspannen vermag, wie der Klang vieler Trommeln in einem gemeinsamen Rhythmus und die Aufnahmen haben mich wirklich in einem Moment erreicht, wo ich nichts nötiger hatte, als Entspannung.

Dermaßen wunderbar beschallt wurschtele ich nun weiter, und wünsche Euch einen ebenso schönen und entspannten Einstieg in die Feiertage!

:-)
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Manchmal

wenn ich so allein Zuhause sitze, und vielleicht auch so gerade an der Grenze von Erschöpfung und Überreizung rumeiere,
dann öffnen sich bei mir innen die Grenzen, und ich bin irgendwie an sehr vielen Orten gleichzeitig. Die Glotze ist aus, es ist still, bis auf das Prasseln der Regentropfen an meinem Dachfenster, ich sitze auf meinem Stuhl vor dem Computer, werfe ab und zu einen Blick auf mein Hundele, welches auf dem Sofa pennt, und gleichzeitig bin ich woanders.
Das ist mehr als Reisen in der Fantasie, was dann in mir passiert.
Mir wird bewusst, daß ich auf einer riesengroßen Kugel lebe, mit Milliarden von Schicksalen, und daß in genau diesem Moment überall um mich herum so viel passiert. Es wird gelitten, geschossen, gestorben, geboren, geliebt, getanzt, gegessen, geschlafen, gerannt, gehungert, gemordet, geheiratet. Irgendwo erwacht ein Mensch in einer Hütte und entfacht sich ein Feuer, irgendwo anders schmückt sich eine Frau mit Diamanten, irgendwo wird ein Kind gequält, ein anderes feiert Geburtstag mit seinen Freunden. Irdendwo liegt einer weinend in der Gosse, ein anderer poliert sein Auto. Es gibt unendlich viele Möglichkeiten, und es ist sicher, daß es Tausendfach geschieht, das Leben, der Tod, die Freude, die Trauer, Liebe, Hass.
Ich habe dann das Gefühl zu verschwinden in der Masse und Fülle der Geschehnisse, sehe mich von aussen, als winzig, winzig kleinen Punkt auf dieser riesengroßen Kugel, auf der überall in jeder Sekunde so viel passiert.

Hört sich vielleicht ein bißchen wahnsinnig an.
Fühlt sich auch nicht wirklich gut an, aber irgendwie echt.
Denn genauso ist es ja.

Vielleicht ist das ja so ein "Weihnachtszeit"-Syndrom, und hat mit meinem Besuch heute in der Stadt zu tun. Die meisten rennen umeinander rum, mit großen Tüten in den Händen und einem gehetzten Blick, den Blick auf die Auslagen konzentriert, und man gewinnt das Gefühl, daß sie nichts sehen, nichts wirklich um sie herum wahrnehmen, und ich ertappte mich selber dabei, mit meinen Tüten in den Händen, und mit dem Gefühl, nur schnell durch, nur schnell weg.

Gerade am sogenannten Fest der Liebe scheint es niemals deutlicher zu werden, an wieviel Liebe es tatsächlich oft zu mangeln scheint. Alle scheinen sich und ihre Bedurfnisse so wichtig zu nehmen, und das müssen sie wohl auch:
Die Verkäufer in den Ständen, damit sie genug verdienen, die Käufer, damit sie genug sparen und trotzdem alle ihre Geschenke zusammenbekommen, alle wollen ihre Bedürfnisse erfüllt sehen, oder zumindest das, was sie für ihre Bedürfnisse halten.

Entschuldigt mich, ich glaube, ich habe das wohl jedes Jahr um diese Zeit. Und gerade weil ich dann ganz besonders das Gefühl habe, daß jeder Mensch hier mit Scheuklappen durch die Gegend zu laufen scheint, kommt bei mir dieses seltsame "Globalgefühl" hoch.

Aber ich habe das Gefühl gerade auch, weil ich nicht nur ahne, sondern weiß, daß ein Mensch im Sterben liegt, und ein anderer sehr, sehr leidet.

Die Hilflosigkeit, die dabei hoch kommt, überwältigt mich, und dennoch muss ich es genau so annehmen.

Ich versuche jetzt, wieder zu mir zurückzukehren, zu meinem winzigen Leben, das genauso wichtig (oder unwichtig) ist, wie die Milliarden anderer. Das Entsetzen dort zu lassen und nur die Liebe mitzunehmen.

Schlaft Alle gut!
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Alles überstanden

und obwohl meine linke Gesichtshälfte noch irgendwo anders weilt, bin ich sehr erleichtert, es hinter mir zu haben.
Rückblickend hatten mir diese 2 Termine ganz schön zu schaffen gemacht.

Interessant war für mich, mich selbst bei all dem zu beobachten.

Früher litt ich ja viele Jahre, ja Jahrzehnte an einer sogenannten Angsterkrankung. Ich hatte Panikattacken, machte mich bereits Wochen vor einer potenziell schwierigen oder unangenehmen Situation durch Grübeleien und Zwangsgedanken so "verrückt", daß mir oft kein anderer Weg blieb, der Situation letztlich auszuweichen, oder in ihr zu versagen, weil ich meine gesamte Energie verloren hatte, und mich gar nicht mehr gut auf die Sache selbst konzentrieren konnte, was wiederum starke Schuldgefühle in mir erzeugte. Das Gefühl, wieder mal versagt zu haben, nicht stark genug zu sein, etc. das wiederum erzeugte Rückzug und Depressionen.

Ein Teufelskreis, aus dem ich zum Glück im Laufe der Jahre herausgefunden habe, bzw. Strategien gefunden habe, die mir helfen, mit den, unverhältnismäßigen, Angstgefühlen besser umzugehen.

Inzwischen gelingt es mir besser, angstbehafteten Situationen nicht mehr soviel Raum zu geben, aber der Impuls ist, wie ich in den letzten Wochen und Tagen vor der Zahnbehandlung nun merkte, immer noch da.

Hilfreich war diesmal, daß mich Menschen aus meinem nahen Umfeld, die mich schon in solchen Situationen erlebt haben, mich auf meine, mir selbst oft unbewussten Reaktionen (wie z. B. das Thema sehr oft anzuschneiden) hinwiesen, und es mir damit ins Bewusstsein riefen, daß bei mir eine Angst besteht.

Denn das Tückische an der Angsterkrankung war ja immer, daß einem das selbst kaum bewusst ist, daß man vor etwas Angst hat.
Es ist einem auch nicht bewusst, wieviel Kraft es kostet, das Ganze zu verdrängen, oder sich dagegen zu wehren.

Durch diese Hilfe gelang es mir diesmal, mir meine Angst selber bewusster zu machen, und damit konnte ich auch besser mit ihr umgehen. Ich sprach es beim Zahnarzt vor der Behandlung aus, und es half mir sehr, in diesem Moment noch mal zu hören, daß ich wirklich nicht die Einzige bin, die Angst vor Spritzen hat, und daß ich mich deswegen überhaupt nicht schämen muss. Auch wenn es dann wirklich fies war, ich konnte es dann heute vor allem beim 2. Mal, einfach besser zulassen, es gelang mir sogar, mich einigermaßen zu entspannen, auf meinen Atem zu achten, und vor allem die Gedanken, die vorher kamen, soweit einzudämmen, mich besser abzulenken, so daß ich mich sogar fast ein wenig mutig fühlte, als ich heute wieder hinging.

Es ist die Angst vor der Angst, die gerade jemanden, bei dem das gesamte Verhältniss zur Angst gestört ist, so reinhaut. Steckt man dann in der Situation drin, vor der man sich so sehr gefürchtet hat, kann man nicht mehr fliehen, sondern muss sich stellen, erwachen manchmal ungeahnte Reserven.

Nicht falsch verstehen, ich will hier nichts hochpimpen, was jeder mal durchgemacht hat, und ich weiß, es gibt Menschen, die leiden jeden Tag weitaus mehr, als ich es in den 2x30 Minuten der letzten Tage musste,
es war für mich einfach ein sehr interessanter Anlaß zu beobachten, wie sich das bei mir entwickelt hat.

Durch all die Auftritte, die ich im letzten Jahr gemacht habe, habe ich sehr viel gelernt. Auch wenn ein schmerzhafter Zahnarzttermin was anderes ist, als vor z.B. Publikum einen Vortrag zu halten, die Angst davor ist sich ziemlich ähnlich. Ein insgesamt großer Unterschied zu früher ist, daß ich darüber früher, meist aus Scham, nie mit irgendjemandem (ausser mit Therapeuten) geredet hatte, und ich dieses Mal damit anders umgegangen bin.
Und ja, ich habe auch mal richtig gejammert, und ich Danke Euch für den Trost, den ihr mir dabei geschenkt habt. Das hat mir gutgetan und mir geholfen, da durch zu gehen. Denn genau das hilft oft mehr als man denkt, und ich glaube, im Gegensatz zu früher, daß man das ab und zu auch mal darf.

(Oh, wie schön, meine Nase meldet sich zurück)

Auf jeden Fall, jetzt habe ich das hinter mir, und es fühlt sich gut an, auch, daß ich eine neue Sichtweise über meine Angst gewonnen habe.

Jetzt knall ich mich auf´s Sofa, und harre der Rückkehr meiner normalen Gesichtsempfindungen, ruhe mich einfach aus, und freue mich, daß ich, zumindest vor dieser Herausforderung die nächsten Jahre Ruhe habe.

Euch Allen noch einen Schönen Abend!

:-)
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Kontinuität

In meinem letzten Post schrieb ich in den Kommentaren, daß ich unter anderem durch das Blogführen über 4 Jahre so etwas wie Kontinuität gelernt habe. Ich hatte mir vorher darüber nie wirklich Gedanken gemacht, aber in dem ich es aussprach (bzw. schrieb) rührte ich an ein, für mich sehr wichtiges Thema.
In den letzten Tagen kurvte das die ganze Zeit in meinem Kopf herum, und nun will ich mal versuchen, das für mich genauer zu fassen.

Ich glaube, wenn man Single ist, und auch keine Kinder hat, kann man, wenn man zudem Zwilling ist, und überdies in der Vergangenheit immer irgendwelche Dämonen im Hintern hatte, das Thema sehr gut umschiffen.
Ich weiß gar nicht, wo genau das bei mir herkommt, daß für mich allein das Wort immer einen verstaubten, starren, also eher negativen Charakter hatte. Vielleicht, weil ich in entscheidenden Lebensjahren in meiner Jugend (mit 6 und mit 13 Jahren) umgezogen bin. Möglich.
Wenn mich jemand früher über meine Zukunftspläne gefragt hatte, sagte ich meist, daß ich niemals weiter als 1 Jahr nach vorne schauen kann, und daß ich es auch gar nicht will.
Der Gedanke, mein ganzes Leben bis zur Rente, ja bis ins Grab zu verplanen, und festzumachen, war für mich absolut unmöglich, und bereitete mir größtes Unbehagen.
Mich in irgendeiner Form zu binden, mich festzulegen, mich zu "verplanen", das konnte ich mir absolut nicht vorstellen.
Für mich bedeutete Freiheit, daß ich mich in jedem Moment umentscheiden könnte, daß ich, wenn mir etwas nicht gefällt, was Neues beginnen könnte. Der Horrorgedanke für mich war immer, in einer Situation festzusitzen, die mir überhaupt nicht guttut, mich für etwas zu entscheiden, und dann zu spät zu merken, daß es die falsche Entscheidung war.
Man nennt so etwas auch "unbeständig", "flatterhaft", und "unentschlossen" und genauso war ich früher.
Und aus Angst, die falschen Entscheidungen zu treffen, traf ich oft gar keine Entscheidung, was einen auf Dauer aber auch nicht sehr glücklich macht, denn frei fühlte ich mich trotzdem nicht wirklich, sondern oft eher sehr verloren.

Neulich las ich mal wieder die Wüstenplanet-Bände, und traf auf einen Spruch, der mich irgendwie ansprach, und jetzt begreife ich ihn langsam auch.
Da stand:
"Suche die Unabhängigkeit, und Du wirst zum Gefangenen Deines Verlangens. Suche die Disziplin, und du wirst Deine Freiheit finden. ("Die Ordensburg des Wüstenplaneten", Bene Gesserit-Spruch)

Irgendwie ist mir das früher passiert, daß ich, in dem ich meinte, frei zu sein, in dem ich mich nicht band, glaubte, ich würde glücklich werden, aber in Wirklichkeit suchte und suchte ich, und suchte komplett an der falschen Stelle.

Die Kontinuität fand ich erst, als ich in die Situation kam, keine Wahl mehr zu haben.
Als ich von der Insel zurückkam, fand ich mich in einem sehr engen Rahmen wieder, war in vielem sehr eingeschränkt, musste mit dem, was ich hatte, irgendwie klarkommen.
Und lernte mit der Zeit, das Beste für mich daraus zu machen. Das was ich hatte, wachsen zu lassen. Mir selbst die Gelegenheit zu geben, da reinzuwachsen. Flucht war nicht mehr möglich, obwohl ich noch lange den Impuls dazu verspürte, und es mir dadurch sicher nicht leichter machte.

Ich weiß nicht, ob es was mit dem Älterwerden zu tun hat, oder ob es durch den Burn Out kam, nachdem ich mich erstmal vollkommen kraftlos wiederfand. Es war zunächst kein wirkliches Begreifen, so nach dem Motto: " O.K., jetzt ändere ich mich total."

Vielleicht war es einfach nur die leise Erkenntniss, daß ich nicht mehr so weitermachen kann, wie bisher, und nach einer Zeit der Verzweiflung darüber, die innere Bereitschaft, das Alte loszulassen, und mich zu öffnen, für das was kommen mag.

Und was dann so kam, das waren einfach wirklich Geschenke, die mir das Leben brachte:
Eine Wohnung, in der ich durch eine Phase der Einsamkeit zu mir selber finden konnte, einen Blog, den ich völlig ahnungslos und unbedarft begann und in den ich hineinwachsen konnte, und dabei eine Menge toller Leute kennenlernte, unter anderem eine Frau im Norden, die mir ihre Freundschaft und ihr Vertrauen schenkte, und mir einer der wichtigsten Menschen in meinem Leben wurde, ein Job, in den ich hineinwachsen konnte, und lernte, wie man mit Konflikten umgeht und sie übersteht ohne zu fliehen, viele Möglichkeiten, Neues zu lernen, Menschen, die auf mich zukamen, und von mir Neues lernen wollten.
Eins, zwei, drei, vier Jahre gingen ins Land, und ich stelle erfreut und auch erstaunt fest, daß ich gar nicht mehr weglaufen will.
Daß ich mich einlassen will und kann.
Daß ich weder die Nase voll habe, noch mich irgendwie aufgearbeitet oder erschöpft habe in diesem Leben.
Im Gegenteil - und das ist für mich das Erstaunlichste.

Bei all dem glaube ich, daß ich immer flexibel geblieben bin.
Daß ich komplett neu anfangen könnte, wenn ich es müsste, da ich es schon so oft in meinem Leben gemacht habe.
Daß es gut war, in die große weite Welt zu ziehen, weil ich vielleicht sonst immer Sehnsucht danach gehabt hätte, hätte ich es nicht getan.
Und ich glaube, daß ich, die Unbeständige, die Unentschlossene, die Flatterhafte, diesen Weg gehen musste, um irgendwo ankommen zu können.
Hier. Jetzt.

Und wenn es ein äußeres Zeichen für diese Kontinuität gibt, die sich nach und nach in mein Leben geschlichen hat, dann sind es meine Haare. Diese wachsen elendig langsam. Niemals habe ich sie so lange wachsen lassen, immer schnitt ich sie mir, ungeduldig, mich nach irgendeiner Veränderung sehnend wieder ab, bevor sie so lang werden konnten, wie ich es mir eigentlich immer gewünscht habe.



Und, sie sind mir immer noch nicht lang genug!


Einen Schönen Abend und ein Schönes Wochenende Euch Allen!

:-)
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So Vieles

über das ich derzeit schreiben könnte, doch die Bewältigung meines Alltags kostet mich im Moment sehr viel Kraft, und wenn ich Zeit hätte, bin ich schon sehr müde, und der Kopf ist leer.
Auch hat mich eine kleine Traurigkeit erfasst, die immer kommt, wenn der Herbst beginnt, und im gewissen Sinn begrüße ich sie auch, denn sie gehört zum Leben genauso wie der sprühende, lebendige Sommer, den ich dieses Jahr wirklich genossen habe.
Eigentlich freue ich mich auch wieder auf die Zeit, die jetzt kommt, auf die Farben und würzigen Düfte des Herbstes, auf Schnee und Eis, auf das Eingemummeltsein in kuschelige Sachen, auf Kerzenlicht, und den Wintersternenhimmel mit dem Orion, aber die Seele braucht einfach eine Weile, bis sie sich wieder darauf einstellen kann, zumindest ist das bei mir so.
Ich versuche, mich gut zu ernähren, nach wie vor fleischlos, und erfreue mich an einer Neuentdeckung meiner Kochfantasie, und ich glaube, das hilft mir schon, die blöden Nebenwirkungen der Medis besser zu verkraften. Ich arbeite, und versuche, den Rest meiner Zeit so zu gestalten, daß ich mich regenerieren kann, denn ich bin irgendwie erschöpft, nicht nur von den Medis, oder der Infektion, sondern von allem, was gerade um mich, und auch überall passiert. Auch das Gefühl kenne ich, und lasse es zu, ich kann mich gerade einfach nicht wehren, und ich muss es auch gar nicht. Würde ich es nicht zulassen, dann wäre mein Leben gerade voller Angst, und Bangen über Dinge, die ich gerade nicht ändern kann, wäre mein Kopf voller Gedanken über Dinge, die sich mit dem Kopf nicht lösen lassen.
Im Moment ist es die Geduld, die meine Freundin ist, und was mich aufrecht erhält ist die Liebe, Liebe zu den Menschen und Tieren, die meinem Herzen nahestehen, Liebe zu meiner Musik, Liebe zur Natur und zu den kleinen Dingen, die jeden einzelnen Tag ausmachen, wie der herbe Geschmack des grünen Tees, den ich morgens trinke, das Geräusch der Regentropfen an meinem Dachfenster, das gute Buch, das auf mich wartet in meinem warmen Bett, ein guter Schlaf, ein gutes Erwachen.
Ich bin froh, das ich das habe.

Schlaft Alle gut!
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Zur Nacht

Ich bin wieder mal sehr wach, wo ich doch eigentlich schon längst schlafen sollte. Es ist wohl aber ein Zeichen meiner stetig wiederkehrenden Kraft und Lebenslust, daß ich es mir wieder öfter erlaube, einfach mal Spaß zu haben, und so war ich heute abend wieder mit meinen lieben Freudinnen beim mittlerweile sehr liebgewonnenen Openairkino. Heute gab es -Dark Shadows- und auch wenn ich mich bei einigen Szenen hinter meiner Decke verstecken musste, fand ich ihn großartig, und habe es genossen, unter so vielen Menschen zu sein, und gemeinsam zu lachen, und mit den Freundinnen die Feinheiten zu entdecken.
Von allen Vampiren, die da zur Zeit durch die Filmgeschichte geistern, fand ich Jonny Depp am knuffigsten, und ich mag ihn allein schon deshalb, weil er immer so schräge Rollen annimmt. (Außerdem hat er unglaublich schöne Augen!)

Vielleicht ist es das Beste, was ich im Moment tun kann, Spaß haben, einfach mal draufloslachen, und den Moment genießen, denn die Situation, die ich vor einiger Zeit hier dargestellt habe, ist nach wie vor in der Schwebe, und ich bin sehr froh, daß ich aus dem ALERT-Zustand, in den ich mich versetzt sah, wieder rausgefunden habe. Ich muss nun auf Termine warten, Papiere abgeben, und ansonsten versuche ich, meine geliebte Arbeit im Kino so gut wie möglich zu machen, und da dran zu bleiben, an dem ich die ganze Zeit dran war: Eine gewisse Stabilität zu stabilisieren.

Ich spüre aber schon auch, daß Veränderungen im Gange sind, nicht nur im Aussen, sondern auch in mir, und daß es ein weiterer Transit ist, den ich durchlaufe, daß viel passieren wird, es schwierig werden wird/bleibt, ich gefordert werde.

Gerade in solchen Situationen ist das Leben wirklich spürbar, und immer wieder erkenne ich, daß ich mich noch lebendiger fühle, wenn ich in Schwierigkeiten bin.

Was ich wieder begreife ist, daß ich tun muß, ohne zu tun.
Es gab einige Punkte in meinem Leben, die so waren, und doch muß ich es immer wieder von neuem entdecken.

Ich kann jetzt sofort nichts ändern, ich kann es nicht sofort lösen, vielleicht kann ich es nie wirklich, aber ich kann mich der Veränderung ergeben, mich öffnen, vertrauen, daß das, was mir passiert dazu da ist, mich wachsen zu lassen.

Zur Zeit erlebe ich viele Momente, in denen ich gar keine Angst habe, in denen ich wenig bis gar nicht nachdenke, nicht grübele, und es fühlt sich nicht an wie die Verdrängung (die ich auch nur zu gut kenne), sondern anders.

Heute hat eine liebe Nachbarin vom Tod geschrieben, was mich dazu gebracht hat, mir Gedanken darüber zu machen, was Tod eigentlich ist. Was er noch bedeuten kann, ausser dem physischen Ende. Im Tarot bedeutet die Karte "Der Tod" auch oft, daß in einem etwas endet, in einem etwas stirbt, und das ist nicht immer negativ, sondern manchmal sehr gut und wichtig. Es bedeutet auch, etwas loslassen zu können.

Sich dem Fluss zu ergeben, loslassen um sich öffnen zu können, loslassen, um wieder Platz für Neues zu schaffen.

Irgendwo da bin ich gerade, und zum Glück nicht ganz allein damit. Und die Spiegelungen, die ich um mich herum sehe, die Licht UND Schatten zeigen, sagen mir, das ich lebendig bin, und das ist im Moment genau so richtig, auch wenn mir morgen ein Klavier auf den Kopf fallen sollte.

So. Geschlafen werden muss nun trotzdem.

Schlaft gut, Ihr Lieben!

:-)
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Die gute Nachricht heute

In einer der vielen Schubladen meines Vaters fand sich unter vielen verschiedenen Käbelchen eines, welches genau in meine Kamera passt, und nun kann ich meine Bildchen wieder verarbeiten.



Gaaaanz lange und weit war ich heute im Wald, und das hat sehr gutgetan!




Inzwischen hat sich mein Herzchen auch wieder weitgehend beruhigt. Am Donnerstag nach der Arbeit habe ich mir von dem Berater einen Termin geben lassen, um ihm persönlich das Attest zu überreichen, und um sicherzustellen, daß er die Eingliederungsvereinbarung bis auf weiteres aussetzt.
Erst, wenn das erledigt ist, werde ich mich wirklich ruhig fühlen können. Denn es kann ja auch sein, daß er das Attest gar nicht akzeptiert, weil es von einem einfachen Hausarzt kommt.
Da ich bis jetzt noch nie irgendwo so etwas habe abliefern müssen, habe ich keine Ahnung, und bleibe lieber wachsam.
Ich glaube, wenn er dann noch immer Schwierigkeiten macht, werde ich längst nicht mehr so panisch reagieren, bin jetzt eher gewarnt.

Ich hoffe aber, daß ich Euch bald nicht mehr damit vollsabbeln muss, es gibt so viel anderes, Schöneres, mit dem man sich beschäftigen sollte.




Und der kleine Hund ist auch froh, daß ich so langsam wieder auf den Teppich finde, und so schöne lange Spatziergänge mit ihr mache



Und ich bin froh, daß ich sie wieder bei mir habe



Schönen Abend Euch!

:-)
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Eine Lektion

die ich wohl so schnell nicht vergessen werde.
Und die zu erleben sehr wichtig war!
Zu sagen, ich habe es jetzt überstanden, ist das falsche Wort, aber ich habe eine temporäre Lösung meines Problems erreichen können.
Ein ärztliches Attest, das ich heute bekam, nachdem ich meinem Arzt die Geschichte erzählt hatte, wobei wahrscheinlich nicht nur meine Worte, sondern auch mein aufgelöstes Aussehen dazu beigetragen haben, daß er ohne Umschweife lostippte.
Darin bescheinigt er mir, daß ein Vollzeitjob bei einer anderen Firma im Moment medizinisch nicht zu vertreten ist, und daß der Prozess der Stabilisierung, der durch die Arbeit im Kino in Gang gekommen sei, unbedingt fortgesetzt werden müsse.
Der Arzt kennt mich, seit ich 16 bin, und hat meine Entwicklung als mein Hausarzt verfolgt, seit ich kaputt von der Insel zurückkam. Außerdem kennt er das Kino, und schätzt es wohl auch sehr.
Ich war, ehrlichgesagt, völlig baff, daß das so ohne weiteres ging.
Denn er ist ein netter, wohlwollender Arzt, der einen aber trotzdem niemals ohne wirklichen Grund krankschreiben würde.

Für mich haben sich aus dieser 1 Woche nach meinem Urlaub wieder mal eine Menge Erkenntnisse ergeben.

Stabilität (nach einer langjährigen psychischen Erkrankung )ist etwas sehr relatives.
Ein paar gute Monate bedeuten nicht unbedingt, daß man nun alles hinter sich hat. Sie bedeutet ständige Arbeit und Wachsamkeit, und muss wachsen und sich festigen, wenn sie von Dauer sein soll. Allein die Erinnerung und die Angst vor der Angst kann einen binnen kürzester Zeit wieder genau dahin katapultieren, von wo man glaubte, endlich befreit gewesen zu sein. Der dumme Arbeitsberater ist nicht schuld, er war nur der Auslöser von etwas, was noch immer in mir schlummerte, ohne daß es mir richtig bewusst war.
Allein die Tatsache, daß ich wieder mal extrem verzögert reagiert habe, zeigt mir jetzt, im Nachhinein, wie sehr ich eigentlich noch am Anfang stehe. Die ersten Tage war es noch gar nicht so schlimm, was irgendwo auch bedeutet, daß ich erst mal wieder den Kontakt zu meinen Gefühlen verloren hatte, dann bekam ich entsetzliche Alpträume, wie ich sie selten hatte, und dann begann das Herz wieder "Drama, Baby" zu schreien, und Panik zu verbreiten.

Früher verlief das dann so: Da kam ein Hammer, den ich zunächst nicht fühlte, und der mich dann niederstreckte. Aus Scham, daß es mich so erwischt hatte, behielt ich alles für mich, was mich dann schließlich so niederschlug, daß ich komplett handlungsunfähig wurde, weil ich dann in die Depression ging, oder krank wurde.

Was diesmal anders lief, ist, daß ich mir von Anfang an Rat und Hilfe gesucht habe. Und auch bekommen habe. Und gemerkt habe, daß mir dadurch zwar nichts abgenommen wird, ich aber bei dem, was ich tun muss (nämlich irgendwie für mich zu kämpfen), nicht allein bin. Und das ändert Alles!

Mein Herz meint immer noch, es sei im Drama, auch hier verzögert sich die Reaktion und ich fühle mich, als hätte ich 1 Woche am Stück schwer gearbeitet (was ja im gewissen Sinne auch stimmt), aber, und deshalb schreibe ich das jetzt auch nieder, mein Geist begreift langsam, daß dieser Horror vorbei ist, daß ich eine Lektion und einen Aufschub bekommen habe und eine Warnung, mich nicht auf einer vermeintlichen Sicherheit auszuruhen, die es einfach nicht gibt, nicht in dem Sinne, wie man sich das immer wünscht.

Es kann immer alles passieren, die Frage ist nur, wie man sich dazu stellt. Und vielleicht bin ich durch diese kleine Reise ins Dunkel ein paar Schrittchen in eine neue Richtung getappt, die mir beim nächsten Mal helfen kann, es besser zu machen.

Noch weiß ich nicht, wie der Typ reagieren wird, wenn er das Attest von mir die nächsten Tage in die Hand gedrückt bekommt. Ich werde ihn höflich bitten, die Eingliederungsvereinbarung, die er mir reingedrückt hat, erst mal auszusetzen, und erst dann wird die Panik wirklich gehen können.

Und dann werde ich hoffentlich erst mal einfach da weitermachen können, wo ich aufgehört habe, als ich voller Zuversicht und Elan aus meinem Urlaub zurückgekommen bin.

Um die Erkenntniss reicher, daß nichts im Leben selbstverständlich ist, es aber immer wieder wunderbare Geschenke für einen bereithält, wenn man sich dafür öffnet.

Gute Nacht!

:-)
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Ich bin zurück

aber eigentlich noch nicht richtig wirklich ganz.
Wie ich woanders eben schon schrieb, das Wetter ist für mich gerade genauso, wie die 18 Tage zuvor, nur die Landschaft ist komplett anders, und das ergibt insgesamt ein sehr unwirkliches Gefühl.
Merke ich jetzt erst gerade, denn mein Ankommen war schön, aber auch unwirklich, weil ich die Nacht davor praktisch nicht geschlafen habe. Im Moment schlafe ich sehr viel, und im Traum bin ich noch immer dort.
Es wird also noch eine Weile dauern, aber dann kommt noch ein dicker Schwung Urlaubsbilder, und alles andere, was auch immer das sein wird.

Jetzt muss ich wieder umfallen!

Gute Nacht!

:-)
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Kurzpieps

Mir geht es soweit wieder etwas besser.
Ich walle extrem extrem, was auch meinen Kreislauf dieser Tage etwas angegriffen hat, und vielleicht ist es ja ein Glück, daß ich so erschöpft bin, daß ich die Aufregung kaum spüre.
Morgen ist mein letzter Arbeitstag vor meinen Ferien, und in den ereignisreichen letzten Tagen habe ich auch noch gschwind den Weiterbewilligungsantrag für meine Zuförderung, der 1 Monat zu früh vorgestern überraschend in meinem Briefkasten lag abgewickelt, ( ich bin jetzt in der Über-50-Truppe, und da ist alles ein bißchen anders), und deshalb war das eine große, nicht so tolle Überraschung, dazu habe ich erfahren, daß ich meinen Urlaub persönlich anmelden muss, was ich aber gleich in einem Rutsch miterledigen konnte. Kurze Gewaltaktion mit noch mehr Aufregung, aber jetzt alles im Kasten, alles schriftlich, was meinen Urlaub doch sehr entspannt. UFF!

Nach weiteren Proben mit dem Trio sehe ich unserem Auftritt Morgen Abend mit Freude entgegen, spannend bleibt die Frage, ob das jetzt ein Open-Air-Event wird, oder doch im Kinosaal stattfinden muss. Ich hoffe jedenfalls, wir entscheiden uns richtig...
Für mich ist jedenfalls Beides O.K., Hauptsache ich vergreife mich nicht zu sehr in den Tasten, und wir haben Spaß!

Der leere Koffer steht schon da, vom Hundele misstrauisch beäugt, aber damit werde ich mich dann erst ab Samstag auseinandersetzen können, obwohl ich tatsächlich schon angefangen habe, in Spanisch zu denken.
Sonntag Nachmittag dann LOS TSCHÜSSOS!!!

So ganz kurz war dieser Pieps nun doch nicht, aber mein Kopf ist übervoll, da musste einiges raus.

Euch noch einen Schönen Abend!

:-)
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